Bauernproteste in Frankreich - Ein Toter und sechs Verletzte

Der tödliche Unfall ereignete sich am frühen Morgen im Département Val-d'Oise im Norden von Paris, wo ein PKW auf einen stehenden Lastwagen auffuhr. Beim Opfer handelt es sich um einen Feuerwehrmann, der auf dem Weg zur Arbeit war. Die Barrikade wurde dort mittlerweile aufgehoben.

Sechs Menschen wurden zudem leicht verletzt, als ein Mannschaftswagen der französischen Einsatzpolizei CRS im Süden von Paris mit einem Traktor zusammenprallte. Die Bauern hatten seit dem Morgengrauen mit dutzenden Traktoren mehrere Zufahrtsstrassen nach Paris blockiert, um gegen eine zu hohe Steuerlast und geringere EU-Agrarhilfen zu protestieren.

Aufruf zur Mässigung

Verkehrsminister Frédéric Cuvillier forderte die Demonstranten auf, die Strassenbarrikaden «unverzüglich aufzuheben». Dies sei eine Frage der «Verantwortung und Sicherheit», sagte er dem Sender Europe 1.

Auch Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll rief die Demonstranten zur Mässigung und zum Dialog auf.




Die Strassenblockaden im Grossraum Paris seien nicht die «beste Lösung» sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Die Regierung sei bereit zum Dialog und werde eine Arbeitsgruppe einsetzen. Sie werde aber an der EU-Agrarreform festhalten, die 2014 in Kraft treten soll.

Die am Mittwoch vom EU-Pparlament verabschiedete Reform sieht Kürzungen bei den Direktzahlungen der EU für landwirtschaftliche Grossbetriebe vor. Dagegen machen in Frankreich vor allem Getreideproduzenten mobil. Sie fordern den Rücktritt des Landwirtschaftsministers.

Ganze Reihe von Demonstrationen

Zur «Blockade» von Paris hatten zwei Bauernverbände aus dem Grossraum Paris aufgerufen. Die Protestaktion reiht sich ein in mehrere Demonstrationen verschiedener Berufsgruppen gegen die Steuerpolitik der sozialistischen Regierung.

So hatten LKW-Unternehmer gegen die inzwischen ausgesetzte LKW-Maut protestiert. Weitere Proteste gab es gegen die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer ab Januar.