Tamara Mellon: Besessen von Legging-Boots

Die ehemalige Jimmy-Choo-Präsidentin gründete vor Kurzem ihr eigenes Label, das nicht den Vorschriften des traditionellen Modekalenders folgt. So verzichtet Mellon darauf, Modenschauen ein halbes Jahr vor der entsprechenden Saison auszurichten, nach denen die Fans noch Monate warten müssen, bis sie die Looks kaufen können. Stattdessen kommen bei ihrer Marke monatlich neue Designs auf den Markt und ihre Kunden können diese postwendend kaufen - auch während der entsprechenden Saison.

Produkt verkaufte sich hervorragend

Ein von Mellon kreiertes modisches Highlight ist der Legging-Boot: ein Lederschuh, der übergangslos in eine Leggings übergeht und für ca. 2371 Schweizer Franken zum Verkauf steht. Die Boots waren ein enormer Kassenschlager, als sie auf den Markt kamen, und Mellon zeigte sich wenig überrascht von dem Erfolg: «Ich habe es schon viele Jahre lang im Kopf gehabt und schliesslich setzte ich die Idee um. Fünfzig Prozent des Vorrates von Net-a-Porter waren innerhalb der ersten drei Stunden ausverkauft. Wir haben es auf dem Bildschirm mitverfolgt. Ich wollte sie selbst auch. Ich war wie besessen von der Idee und deshalb entwarf ich sie», berichtete sie im Interview mit 'WWD'.

Nach diesem Erfolg schien es wohl schwer, einen würdigen Nachfolger zu designen, doch auch diese Herausforderung meisterte Mellon mit ihrer geschlossenen Zehen-Sandale.




«Ihr werdet es verstehen, wenn ihr es seht», versicherte sie.

Lunch und Präsentation der neuen Kollektion

In dieser Woche organisierte die Modeschöpferin einen Lunch in London für die Modepresse, bei dem sie ihre neuesten Kreationen zur Schau stellte. Zu den Designs zählte eine Nieten-besetzte Tunika-Bluse und Wildleder-Boots. Beide Stücke sind ab März/April erhältlich. «Ich habe für einige von euch gearbeitet, bin von einigen gefeuert worden, war mit einigen von euch im Urlaub. Hier ist viel Geschichte», lachte sie, als sie die Pressevertreter begrüsste.

Die Designerin sprach auch über ihre Entscheidung, Jimmy Choo zu verlassen und ihr eigenes Label auf die Beine zu stellen. Sie zweifelt nicht daran, die richtige Wahl getroffen zu haben. «Jimmy Choo zu verlassen, war eine Lifestyle-Entscheidung: Ich hatte die Nase voll davon, Kleidung in der falschen Saison zu kaufen. Ich mochte es auch nicht, die Modenschauen zu sehen und dann zu warten, bevor ich die Sachen kaufen konnte. Als dann die Looks in die Shops kamen, hatte ich schon genug davon. Ich trage gerade ein gemütliches Strickkleid, so etwas will man im Januar, wenn man sich den Hintern abfriert», lachte Tamara Mellon.