Im Herzen der malerischen Stadt Zug, genauer gesagt am oberen Landsgemeindeplatz, hat ein Name seine Wiederauferstehung gefeiert, der bei vielen Einheimischen nostalgische Gefühle weckt: das Café Ritz. Nach einer Phase der Ungewissheit und einer kurzen Ära unter anderer Flagge erstrahlt das Lokal nun wieder in altem Glanz und verspricht, erneut zu einem beliebten Treffpunkt im städtischen Leben zu werden.
fest / Quelle: restaurant.ch / Dienstag, 8. April 2025 / 22:37 h
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in Zug, als bekannt wurde, dass Samed 'Sami' Ramadani, der bereits das bekannte Restaurant 'Fischmärt' erfolgreich führt, das Lokal am oberen Landsgemeindeplatz übernimmt, das zuvor unter dem Namen 'Olive&Oregano' firmierte und einige Wochen zuvor seine Türen geschlossen hatte.
Mit der Rückkehr zum traditionellen Namen '
Café Ritz' lässt Ramadani ein Stück Zuger Geschichte wiederaufleben, denn dieser Ort blickt auf eine beeindruckende Vergangenheit zurück, die weit in die Jahrhunderte reicht.3 Bereits im 15. Jahrhundert wurde das Gebäude errichtet, und seit Mitte des 16. Jahrhunderts diente die Adresse Neugasse 16 als Gasthaus. Damals trug es noch den Namen «zur Krone», und Oswald Wikart war der Wirt und Eigentümer, wie aus dem entsprechenden Inventarblatt des Amts für Denkmalpflege und Archäologie hervorgeht.
Eine prägende Ära für das Café begann in den 1960er-Jahren, als Katharina Nyffenegger-Brusa das Lokal übernahm und es zu einer wahren Institution in Zug machte. Die gebürtige Zugerin kaufte das Café zusammen mit ihrem Ehemann Hans Nyffenegger. Ihrer Todesanzeige zufolge war sie sehr stolz auf ihr Café, in dem sie als beliebte und angesehene Wirtin aufblühte und zahlreiche Freundschaften schloss, die bis zu ihrem Lebensende hielten. Nach der Trennung von ihrem Mann führte sie das Café alleine weiter, bis sie in den Ruhestand ging und es verkaufte. Diese Episode verdeutlicht die tiefe Verwurzelung des Cafés im lokalen Gedächtnis und den persönlichen Bezug vieler Zuger Bürger zu diesem Ort. Die Tatsache, dass Nyffenegger-Brusa so lange das Gesicht des Cafés war, trug massgeblich zu seinem legendären Ruf bei.
90er Jahre: Strassencafé im Bistro-Stil
Im März 1996 erlebte das Café Ritz eine weitere bedeutende Veränderung. Nach einer Renovierung wurde es als Strassencafé im Bistro-Stil wiedereröffnet. Die neuen Betreiber, Judith und Cyrill Etterlin-Strebel, hatten das Ziel, mit einem modernen Design vor allem jüngere Gäste anzusprechen. Die damalige Beschreibung des Umbaus in der Zuger Zeitung hob «moderne Materialien, keine unnötigen Raumteiler, viel Bewegungsfreiheit und eine optisch interessante, aber nicht überladene Atmosphäre» hervor.
Der neue Betreiber des Café Ritz bietet authentische italienische Küche in gemütlicher Atmosphäre. /


Dies deutete bereits auf eine Ausrichtung hin, die den Zeitgeist traf und das Café zu einem attraktiven Treffpunkt machte. Unter der Führung des Ehepaars Etterlin-Strebel bot das Café Ritz hausgemachte Patisserie, täglich drei bis vier verschiedene Menüs und abends spezielle Risottogerichte an. Der Freitag war Käse-und-Kuchen-Tag.
Im Jahr 2012 hauchten Barbara Glanzmann und Nikolaos Roditis dem Lokal neues Leben ein, indem sie es als Restaurant 'Olive&Oregano' mit einem Angebot an Tapas und anderen Gerichten wiedereröffneten. Nikolaos Roditis war in der Zuger Gastronomieszene kein Unbekannter, da er sich bereits mit der Blues Brothers Bar in der Unteraltstadt und dem 'Chicago' an der Baarerstrasse einen Namen gemacht hatte. Nach dem Tod von Nikolaos Roditis im Jahr 2019 verkaufte Barbara Glanzmann das Restaurant, das zuletzt unter der Leitung von Werner Oskar Merz stand, bevor es schliesslich geschlossen wurde.
Lage, Lage, Lage
Die verschiedenen Phasen in der Geschichte des Lokals zeigen eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Anpassung an wechselnde Trends und Bedürfnisse der Zuger Bevölkerung. Der Übergang von einem traditionellen Gasthaus zu einem Bistro und später zu einem Tapas-Restaurant verdeutlicht die Bereitschaft der Betreiber, neue Wege zu gehen und das Angebot kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Der neue Betreiber, Samed 'Sami' Ramadani bietet im neuen Ritz eine authentische italienische Küche (
Speisekarte, PDF, 255 KB) in gemütlicher Atmosphäre. Das Angebot umfasst frischen Kaffee und Gipfeli ab 9 Uhr morgens, hausgemachte Pasta, knusprige Pizza aus dem Steinofen, feine Antipasti und erlesene italienische Weine.
Die zentrale Lage des Café Ritz in der Zuger Altstadt, direkt am oberen Landsgemeindeplatz in der Neugasse 16, ist zweifellos ein grosser Vorteil. Der Landsgemeindeplatz ist ein historisch bedeutsamer und belebter Ort im Herzen von Zug. Das Café Ritz befindet sich prominent im Zentrum dieses Platzes, was seine langjährige Präsenz und Bedeutung für das Stadtbild unterstreicht. Die Nähe zu anderen Sehenswürdigkeiten und Geschäften in der Altstadt macht das Café zu einem idealen Anlaufpunkt für eine Pause während eines Stadtbummels oder als Treffpunkt für geschäftliche und private Anlässe.
Fazit
Die Wiedereröffnung des Café Ritz in Zug ist mehr als nur die Neueröffnung eines weiteren Gastronomiebetriebs. Es ist die Rückkehr einer Legende, eines Ortes mit einer reichen Geschichte, die tief in der Identität der Stadt verwurzelt ist. Seine zentrale Lage am Landsgemeindeplatz macht es zu einem leicht erreichbaren und attraktiven Ziel für Einheimische und Besucher gleichermassen. Die lange Tradition als Gasthaus und später als beliebtes Bistro verspricht eine «Dolce Vita»-Atmosphäre und ein vielfältiges Angebot.