Cologna verblüfft Funktionäre und Wintersport-Grössen

Als Dario Cologna um 15.08 Uhr Ortszeit die Ziellinie überquerte, lagen sich die Schweizer Funktionäre 25 Meter Luftlinie entfernt auf der Tribüne jubelnd in den Armen. Im wieder fiel ein Wort: «Unglaublich!» Er könne diesen Sieg fast nicht mit Worten beschreiben, sagte Gilli. «Dario Cologna hat eine unglaubliche Kapazität. Diese Medaille ist eine sensationelle Lancierung der Spiele für uns», freute sich der Engadiner.

Neben ihm das Rennen gebannt verfolgt hat Urs Lehmann. Der Präsident von Swiss-Ski sprach von einer «Parforce-Leistung sondergleichen».




«Jeder Olympiasieg hat seine eigene Geschichte, diese hier ist sicher ganz speziell.» Lehmann erinnerte im Freudentaumel an die medizinischen und sportlichen Betreuer, die Cologna während dessen schwerer Zeit unterstützten. «Das ganze Team hat hervorragend funktioniert.»

Dählie: «Cologna ein Vorbild»

Augenzeuge von Colognas Gold-Rennen war unweit von Gilli und Lehmann auch der grösste Langläufer aller Zeiten, Björn Dählie. Der achtfache Olympiasieger war extrem beeindruckt: «So nach der Verletzung zurückzukehren ist wahnsinnig. Auch wir Norweger freuen uns über diese Medaille, denn Cologna ist ein grosses Vorbild.» Kann es ein grösseres Lob geben?

Didier Cuche begab sich nach der Männer-Abfahrt ins «Laura Center» und erlebte so den ersten Schweizer Olympia-Triumph in Sotschi ebenfalls live mit. «Dieser Sieg zeigt die Grösse von Dario als Champion. Ich kann mir aus eigener Erfahrung vorstellen, wie das nach einer Verletzung ist. Und er hatte schliesslich nicht den Zeigefinger verletzt, sondern einen wichtigen Teil seines Körpers, den er zur Ausübung seiner Sportart benötigt», sagte der Olympia-Zweite von 1998 im Super-G.

Auch der Neuenburger, 2011 unmittelbarer Vorgänger Colognas als «Schweizer des Jahres», dachte an das Team hinter dem Champion: «In erster Linie kann man natürlich Dario gratulieren, aber auch sein Umfeld, der Arzt und alle anderen haben gut gearbeitet und zu diesem Erfolg beigetragen.»