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Federer traurig - Murray zufrieden

Die Fussball-WM ist das Mass aller Dinge - auch in Wimbledon. In den Spieler-Garderoben gibt es kaum ein anderes Thema.

bg / Quelle: Si / Montag, 23. Juni 2014 / 16:17 h

«Es ist wirklich toll», sagt Andy Murray. «Sobald du in die Garderobe kommst, redet jeder über Fussball.» Ausser den Spaniern. «Sie sind ganz still», erzählt der schottische Titelverteidiger mit einem Schmunzeln. Selber hat er allerdings auch nicht viel zu lachen. Die Engländer sind ja ebenfalls bereits ausgeschieden. Als Schotte könnte ihm dies egal sein. Aber seine Mutter Judy ist Engländerin, seine langjährige Freundin Kim Sears ebenfalls - und nach den negativen Reaktionen, die 2006 auf ihn niederprasselten, als er einmal unvorsichtigerweise Schadenfreude über englische Misserfolge äusserte, hütet er sich noch vor allzu kritischen Kommentaren. «Ich finde, die Engländer haben eigentlich nicht so schlecht gespielt, vor allem gegen Italien.» Vor allem aber freue er sich, am Abend Fussball schauen zu können. «Sonst müsste ich den Leuten zuhören, die über meine Chancen in Wimbledon reden. So ist es viel angenehmer.»

«Das ist Sport»

Roger Federer zeigte sich einfach «traurig» über das 2:5-Debakel der Schweizer Nati gegen Frankreich. Aber: «Sie können es ja immer noch in die Achtelfinals schaffen.» Er sei auch «traurig», sagte Rafael Nadal.



Roger Federer zeigte sich traurig über das Schweizer Debakel. /

Seine Spanier, mit denen er nach seinem frühen Aus in Wimbledon vor vier in Jahren in Südafrika noch vor Ort in der Garderobe den WM-Titel feierte, waren nach zwei Spielen bereits ausgeschieden. «Das ist Sport», sagte der Mallorquiner fatalistisch. «Jeder weiss, dass es schwierig ist, Änderungen zu machen, wenn man so erfolgreich ist.» Jetzt gebe es vielleicht die Möglichkeit für eine Auffrischung. «Jetzt muss man die Fehler analysieren und umso härter für die nächsten Wettbewerbe kämpfen.» Auch ohne seine nicht qualifizierten Serben fehlt es Novak Djokovic nicht an Teams, mit denen er mitfiebert. «Ich unterstütze unsere Nachbarn Kroatien, Bosnien und Griechenland», verriet er vor dem entscheidenden Spiel der Kroaten gestern Abend gegen Mexiko.

Auch Serena Williams im WM-Fieber

Die Fussballbegeisterung hört nicht bei den Männern auf. Die Weltranglisten-Erste bei den Frauen, Serena Williams, erklärte, sie schaue jeden Tag mindestens ein oder zwei Spiele und zeigte sich «begeistert» von den Auftritten der US-Boys. French-Open-Siegerin Maria Scharapowa bedauerte sehr, dass Russland immer sehr spät gespielt habe und sie so nicht viel von «ihrem» Team gesehen habe. «Aber in meinem Betreuerstab hat es einen Deutschen, einen Holländer, einen Japaner, so habe ich diese Spiele mit ihnen geschaut.» Es sei bis jetzt grossartiger Sport, den diese Mannschaften in Brasilien böten. Am Mittwoch werden Roger Federer und Stan Wawrinka in ihren Mietshäusern in London wieder vor den TV-Geräten mitfiebern, wenn die Schweiz gegen Honduras um den Einzug in die Achtelfinals kämpft. Zum Glück für sie beginnen die Spiele in England bereits um 21 Uhr Lokalzeit, so dass die Vorbereitung auf ihre voraussichtlichen Einsätze am Donnerstag nicht leiden sollten.

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