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Polanskis Einladung ans Filmfestival sorgt für UnmutBellinzona - Die Tessiner CVP zeigt sich empört über die Einladung des polnischen Regisseurs Roman Polanski zum diesjährigen Filmfestival in Locarno. Sie fordert nun ihre Abgeordneten im Kantonsparlament dazu auf, dem offiziellen Empfang am Festival fernzubleiben.asu / Quelle: sda / Mittwoch, 30. Juli 2014 / 13:36 h
Laut einer Medienmitteilung der CVP vom Dienstag könne Polanskis künstlerisches Schaffen nicht völlig losgelöst von seinem Privatleben betrachtet werden. Ebenso wie die Tessiner SVP lehnt die Partei deshalb eine Einladung Polanskis entschieden ab.
Weitaus drastischer hatte sich der Tessiner CVP-Abgeordnete Fiorenzo Dadò am Sonntag auf seinem Facebook-Profil geäussert. Er bezeichnete Polanski als einen «Pädophilen, der ein Mädchen unter Drogen gesetzt und vergewaltigt hat und nun mit allem Pomp und Ehren empfangen wird.»
Myriam Caranzano-Maitre von der Tessiner Kinderschutzstiftung ASPI weist in einem Leserbrief in der Mittwochsausgabe der Tageszeitung «La Regione» darauf hin, dass die Tessiner sich bei zwei Volksinitiativen von 2008 und 2014 entschieden für eine härtere Bestrafung von Pädophilen ausgesprochen hätten. Dass nun ein Mensch mit einem ähnlichen Täterprofil beim Filmfestival als Ehrengast ausgezeichnet werde, halte sie nur für wenig kohärent. Dies könne auch den sozialen Zusammenhalt im Kanton gefährden, so Caranzano-Maitre in «La Regione».
Der operative Leiter des Festivals, Mario Timbal, reagierte am Dienstag auf dem Tessiner Newsportal «Libera TV» auf die Kritik: «Wir haben einen grossartigen Regisseur eingeladen und ausgezeichnet. Das ist ein künstlerisches Urteil. Alle juristischen Urteile überlassen wir den dafür zuständigen Instanzen. In der Schweiz ist Polanski aktuell ein freier Mann», sagte Timbal.
Roman Polanski (Archivbild) /
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