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Neuer SkyWork-Chef: «Wir stehen wieder praktisch bei Null»

Bern - Nach einer dreijährigen Expansionsphase mit mehr als 50 Mio. Fr. Defizit versucht die Berner Fluggesellschaft SkyWork Airlines einen Neustart. Sie beginnt «wieder bei Null», wie der neue CEO Martin Inäbnit bei seinem ersten Medienauftritt sagte.

fest / Quelle: sda / Dienstag, 5. August 2014 / 17:29 h

SkyWork Airlines stehe wieder dort, wo sich das Unternehmen vor dem Einstieg von Rolex-Erbe Daniel Borer im Jahr 2010 befunden habe. Das sagte Inäbnit an einem kurzfristig anberaumten Gespräch für ausgewählte Medien am Firmensitz in Belp BE.

Noch Ende April habe er geglaubt, mit SkyWork gehe es nicht weiter. Das Unternehmen weise etliche "Altlasten" aus der Zeit der Expansionsphase auf, als SkyWork zahlreiche neue Destinationen anflog, einen starken Passagierzuwachs verzeichnete, aber eben auch bis zu 28 Mio. Fr. Defizit pro Jahr einfuhr.

Nun glaube er, dass SkyWork eine Zukunft habe, so Inäbnit. Seine Aufgabe sei "heikel, aber machbar".

Eine Billigfluglinie werde SkyWork nicht. Dafür eigneten sich die fünf im Betrieb stehenden knapp über 30-plätzigen Dornier-Propellermaschinen nicht. Vielmehr sieht Inäbnit SkyWork vermehrt als "Berner Airline" und will die Unternehmensaktien breiter in der Bevölkerung streuen.

Inäbnit kann zudem auf die Unterstützung von mehreren Berner Unternehmern und Firmen zählen. Sie übernahmen kürzlich die Aktienmehrheit, nachdem sich Borer Ende letzten Jahres zurückgezogen hatte und nicht mehr im Verwaltungsrat sitzt.

Geldgeber bleiben unbekannt

Inäbnit gab nicht bekannt, wer diese Personen und Firmen sind.



Die SkyWork hat turbulente Zeiten hinter sich. /

Eine Offenlegung sei auch nicht vorgeschrieben, da es sich bei SkyWork Airlines nicht um eine börsenkotierte Gesellschaft handle.

Diese Personen und Firmen hätten ein Interesse an der weiteren Existenz des Flughafens Bern und einer bernischen Fluggesellschaft, machte Inäbnit klar. Deshalb seien sie bereit, Geld aufzuwerfen. Sie sparten auch, wenn ihre Kaderleute von Bern aus und nicht von anderen Flughäfen aus ins Ausland reisten.

Inäbnit ist als CEO Nachfolger von Rolf Hartleb, der Anfang Juli nach weniger als einem Jahr an der Spitze von SkyWork Airlines demissionierte. Inäbnit ist derzeit auch einziger Verwaltungsrat der Firma.

Skywork hat turbulente Zeiten hinter sich. Der zwischenzeitlich als finanzieller Garant der Airline geltende Borer zog sich 2013 zurück. Es folgten verschiedene Wechsel in der Chefetage. Erst vor wenigen Wochen erhielt Skywork vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) wieder eine unbefristete Betriebsbewilligung.

Die Bundesbehörden hatten zunächst im Januar nur eine befristete Betriebsbewilligung bis zum Ende des Sommerflugplans im Oktober erteilt. Damit erhielt die neue Führung Zeit, die Restrukturierung abzuschliessen.

18 Destinationen

SkyWork fliegt derzeit ab dem Flughafen Bern 18 Destinationen an, ab Herbst - gemäss Winterflugplan - deren neun. Das sind gleich viele wie im vergangenen Winter. Das Unternehmen beschäftigt rund 110 Personen und verfügt über ein Aktienkapital von 13,2 Mio. Franken.

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