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Der angekündigte Hattrick

Paris St-Germain eröffnet am Freitag in Reims die neue Saison in der Ligue 1. Der zweifache Titelverteidiger dürfte auf dem Weg zum insgesamt fünften Meistertitel nicht zu stoppen sein.

flok / Quelle: sda / Donnerstag, 7. August 2014 / 14:46 h

Seit das Geld aus Katar in Strömen fliesst, ist Paris St-Germain dem Rest der Liga entrückt. Ohne Probleme sicherte sich der Klub in den letzten beiden Saisons die Meistertitel drei und vier. Selbst die ebenfalls von ausländischen Millionen profitierende AS Monaco wird aller Voraussicht nach nicht mit dem Starensemble aus der Hauptstadt mithalten können.

Luiz als Verstärkung geholt

Obwohl durch die UEFA bei seinen Transfertätigkeiten eingeschränkt, verstärkte sich PSG auch in diesem Sommer, unter anderem mit dem brasilianischen Internationalen David Luiz, der für über 50 Millionen Euro (60 Millionen Franken) von Chelsea kam. Die Regeln des Financial Fairplays haben auf die Aktivitäten in Paris kaum Einfluss. Dafür fiel die Strafe der UEFA zu mild aus.

Die Transferbeschränkungen - nicht mehr als 72 Millionen Franken Ausgaben in diesem Sommer - konnte PSG bis zu einem gewissen Grad umgehen, indem er versucht, den Wunschspieler zunächst für ein Jahr auszuleihen. Die 12 Millionen Franken für den von Toulouse gekommenen ivorischen Internationalen Serge Aurier muss PSG erst im kommenden Sommer begleichen. Am liebsten würde der französische Meister auf die gleiche Weise Angel Di Maria von Real Madrid an die Seine locken.

Paris St-Germain hat das Jahresbudget gegenüber der letzten Saison nochmals um zehn Prozent erhöht und wirtschaftet nun mit 607 Millionen Franken. Die bislang auf dem Markt zurückhaltende AS Monaco folgt mit 360 Millionen Franken. Daneben weisen nur noch Lyon und Marseille Budgets im dreistelligen Millionenbereich auf. Schlusslicht in diesem Ranking sind die Korsen von Bastia, die sich mit 26 Millionen Franken bescheiden müssen. 13 der 20 Ligue-1-Klubs haben für die nächsten 12 Monate weniger als 60 Millionen Franken zur Verfügung und damit weniger als etwa der FC Basel.

Marseille: Neuer Trainer, neues Stadion

Zu den Reichen gehören Marseille und Lyon. Für beide geht es in dieser Saison um mehr als bloss sportliche Meriten. In der vergangenen Spielzeit verpassten beide die Champions League und müssen auf rund 36 Millionen Franken Einnahmen verzichten.

Lyon dank seinen Reserven aus den fetten Jahren und Marseille dank der Unterstützung der milliardenschweren Besitzerin Margarita Louis-Dreyfus mussten noch keine massiven Budgetkürzungen vornehmen. Doch weil der Ligue 1 nur drei Champions-League-Plätze zustehen und PSG und Monaco unantastbar scheinen, dürfte es für einen der beiden Schwergewichte demnächst schwierig werden, auf dem jetzigen finanziellen Niveau zu bestehen.

Lyon zählt auf Nachwuchsakademie

Lyon zählt auf seine starke Nachwuchsakademie, um ganz vorne mitzuhalten, während Marseille derzeit vor allem von seinem neuen Trainer Marcelo Bielsa Wunderdinge erwartet.



Marcelo Bielsa, neuer Marseiller Trainer, wird bereits gelobt. /

Der Argentinier beeindruckt bisher mit seiner Arbeit, in den Testspielen wusste OM zu gefallen. Bielsa, der den Übernamen «el loco», der Verrückte, trägt, sorgte in Südfrankreich bereits für einigen Diskussionsstoff. Seit 20 Jahren sei in Marseille nicht mehr so hart gearbeitet worden, erzählte ein Klub-Insider der Zeitung «L'Equipe». Wie alle anderen französischen Medien wartet auch das renommierte Sportblatt noch auf die ersten Worte von Bielsa: Der 59-Jährige aus Rosario hat noch keine einzige Pressekonferenz abgehalten.

Zu reden gab in Marseille neben Bielsa auch das renovierte Stadion. Das Vélodrome wurde auf den neusten Stand gebracht und leicht vergrössert, auf etwas mehr als 67'000 Plätze. Dass OM die Arena am Sonntag in einer Woche gegen Montpellier einweihen würde, war trotz termingerechter Lieferung lange Zeit alles andere als sicher.

Der Klub stritt sich mit der Stadt, die Eigentümerin der Arena ist, um die Miete. Olympique Marseille drohte damit, alle Heimspiele in Montpellier auszutragen, wo das Stadion für 24'000 Franken pro Partie zu haben ist. Letzte Woche kam es doch noch zu einer Einigung. Für rund 8,5 Millionen Franken jährlich mietete sich OM ins neue Vélodrome ein.

Drei Schweizer mit Einsatzchancen

Nur drei Schweizer haben realistische Chancen auf Ligue-1-Einsätze. François Moubandje spielte bereits letzte Saison bei Toulouse. Auf diese Spielzeit hin wechselten Gelson Fernandes zu Rennes und Dylan Gissi zu Montpellier. Der 23-Jährige Gissi, ein früherer Schweizer U21-Internationaler, der auch einen argentinischen Pass besitzt, wechselte aus Argentinien zu Montpellier. Die Südfranzosen waren 2012 Meister, spielten in der letzten Saison aber gegen den Abstieg. Zudem verloren sie mit Rémy Cabella ihren besten Spieler an Newcastle. Toulouse und Rennes könnten im optimalen Fall um Europacup-Plätze spielen.

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