«Es ist bizarr, ich kann es gar nicht glauben», sagte sie bei ihrem ersten Medientermin sichtlich aufgeregt. «Ich bin die Letzte, die damit gerechnet hätte.» Sie hoffe nun einfach, dass man sie in ihrem Wahljahr nicht zu sehr kritisiere.
Für die nötige Bodenhaftung wird ihr Freund, Elektrotechniker Stefano sorgen, den sie über Facebook kennenlernte. Wichtig ist ihr aber auch der Glaube. Sie betet häufig - das letzte Mal wegen ihrer Flugangst. Richtig entspannen kann sie beim Kochen: Sie liebt es, zusammen mit ihrer Mutter in der Küche zu stehen.
Guarino löst Dominique Rinderknecht (25) ab, die wohl vor allem als «die Kurzhaarige» in Erinnerung bleiben wird. Die Wahl der neuen Miss war für Jury und Fernsehpublikum nicht einfach, denn die 12 Kandidatinnen glichen sich buchstäblich aufs Haar: Alle hatten lange, dunkle Haare, wadas Unterscheiden der Schönheiten zur anspruchsvollen Aufgabe machte.
Die erste Miss mit Lohndeckel
Sie ist die erste Miss Schweiz, deren Einkommen im Missen-Jahr von einem Lohndeckel begrenzt ist: Sie wird nicht wie ihre Vorgängerinnen je nach Popularität bis zu einer halben Million verdienen, sondern von der Miss Schweiz Organisation einen Fixlohn von «nur» 120'000 Franken, also 10'000 pro Monat, erhalten.
Alles, was sie mit Auftritten darüber hinaus erwirtschaftet, fliesst in die «Stiftung für das Kinderherz» des Herzchirurgen Thierry Carrel.
Laetitia Guarino darf im nächsten Jahr nicht «zuviel» verdienen. /
Diese Wohltätigkeit gehört zum neuen Konzept der Miss Schweiz. Die schönste Frau des Landes soll nicht mehr nur sich selber vermarkten, sondern den Fokus auf karitative Organisationen lenken. Dazu passt denn auch, dass die Organisatoren sie nicht an die Miss Universe Wahl schicken.
Blaublüter statt Cervelat-Promis
Verantwortlich für das neue Konzept ist der Unternehmer Guido Fluri, der die Marke Miss Schweiz kaufte und damit vor dem sicheren Ruin rettete.
Zur neuen Ausrichtung, die er dem Schönheitswettbewerb unter dem Motto «Princess of Switzerland» verordnete, gehörte neben karitativem Engagement auch eine Wahl-Show auf dem Berner Bundesplatz. Sie fand in einem grossen Kuppel-Zelt mit dem Namen «Swiss Dome» statt, das viele Berner als etwas gar gross kritisierten. Abgeholt wurde die Siegerin von einer Kutsche.
Alles sollte in diesem Jahr etwas Glamouröser sein als bisher, echter Glamour statt Cervelat-Prominenz. In der Jury sass denn auch ein echter Prinz, Emanuele Filiberto von Savoyen, und auf der Gästeliste standen weitere Blaublüter wie etwa König Fouad II von Ägypten, Scheich Mohammed El-Khereiji aus Saudi Arabien und Prinz Georgi von Russland.
In der Jury sassen unter anderem Jade Jagger, die Tochter von Rolling Stone Mick Jagger, und Discoqueen Amanda Lear.
