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Satiriker packt aus: Wir werden zu antiantiwestlicher Propaganda gezwungenNach dem FAZ-Journalisten Udo Uffkote hat nun auch der langjährige Nebelspalter-Kolumnist Werner Weichbhirn im russischen Staatssender RT zugegeben, dass er jahrelang zu antiantiwestlicher Propaganda gezwungen worden ist.Carole Starrmilch / Quelle: Nebelspalter / Mittwoch, 19. November 2014 / 06:14 h
Langsam gerät das Bild des ach so freien, aufgeklärten und überlegenen Westens ins Wanken. Die Enthüllungen Werni Weichbhirns machen klar, dass sein Schicksal kein Einzelfall ist. «Ich gehe davon aus, dass im Westen über 98 Prozent aller Menschen in der Kommunikations- und Unterhaltungsbranche zu antiantiwestlicher Propaganda genötigt werden.»
«Dabei müsste doch eigentlich jeder intuitiv spüren, dass immer da, wo es vordergründig am schönsten und idyllischsten ist, etwas faul sein muss», erklärt Weichbhirn im 24-minütigen Beitrag, der inzwischen auch ein Youtube-Hit ist: «Das war schliesslich schon immer so. Sei es bei 'Der weisse Hai 2' oder bei 'Scream 5'.»
Über die Art und Weise, wie der Westen Zwang auf Journalisten, Satiriker und Bürger ausübe, wollte oder konnte Weichpirn - wohl aus Angst um Leib und Leben - nur vage Vermutungen anstellen. «Zuerst war ich überzeugt, dass westlichen Lebensmitteln gezielt Substanzen beigemischt werden, die Menschen süchtig nach westlichem Lebensstil, Vielfalt und Wahlfreiheit machen. Doch damit kann man ja nur schwer einzelne Gruppen der Gesamtbevölkerung ansteuern», so Weichpirn.
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![]() Heute gehe er davon aus, dass diese Substanzen über andere vermeintliche Errungenschaften des Westens verbreitet werden: «Abstimmungsmaterial eignet sich perfekt, um politisierte Bürger psychoaktiv zu manipulieren.» Druckereien würden teils offen damit werben, dass ihre modernen Maschinenparks nicht nur Farben, sondern beliebige Effekte, Lacke und Duftstoffe drucken können. Weichpirn ist überzeugt, dass Zeitungen wie NZZ oder Tages-Anzeiger, aber auch der Nebelspalter entsprechend präpariert sind. «Das erklärt eben auch, warum Leute, die weniger oder keine Medien konsumieren, viel offener sind für alternative Weltbilder und Ansichten.» Auch die Errungenschaft der Versammlungsfreiheit werde im Westen gezielt genutzt, um Leute effizient zu manipulieren. «Warum nur wagt niemand laut auszusprechen, dass an Grossdemos kaum nur Pfefferspray oder Tränengas in den Sprühdosen der Polizei sreckt?» Erfolgreiche Trolle Nur das gezielte Fernhalten von allen Gefahrenquellen, der Verzicht auf eine geregelte Arbeit und der Rückzug vor den eigenen PC mache es vielen wackeren Internetaktivisten möglich, bei wachem Verstand jede Kritik an Russland, der Türkei oder China sofort in der Kommentarfunktion als westliche Propaganda zu brandmarken. «Auch wenn man sich dafür als Forum-Troll verunglimpfen lassen muss.» Diese letzten wachen Geister stecken in einem Dilemma: Nur zu gern würden sie die heuchlerische Verlogenheit des Westens mit der Geborgenheit Russlands, Chinas oder Nordkoreas tauschen, aber sie werden von einem heimtückisch ausgeklügelten System von sozialen Sicherheiten, Dienstleistungen und Freiheiten daran gehindert. Besonders perfide scheint es dabei beim Satiremagazin Nebelspalter zuzugehen. Hier wird jede Pointe, bevor sie veröffentlicht wird, einem Kontrollrat vorgelegt. Dieser besteht aus einem Zionisten, einem Erdölhändler, einem Schauspieler, der bei der Inszeniereung der Mondlandung dabei war, einem Sprengexperten, der bei der Sprengung des World Trade Centers mitwirkte, sowie zwei Schwulen in eingetragener Partnerschaft, die darauf hinarbeiten, dass ihre Adoptivkinder dereinst im atomstromfreien, postblocherschen EU-Mitgliedsstaat Schweiz erwachsen werden, der per Dekret vom europäischen Gerichtshof in einer genderneutralen Sprache regiert wird. «Nur wenn eine Pointe mindestens die Hälfte dieses Kontrollrats zum Schmunzeln bringt, wird sie freigegeben.»
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