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Wespe soll BDP aus Talsohle hievenDie gravierenden Sitzverluste im Kanton Bern vor knapp einem Jahr, eine herbe Niederlage in Baselland und sinkende Wähleranteile, wie jetzt bei den Luzerner Wahlen, machen der Bürgerlich-Demokratischen Partei Schweiz (BDP) zu schaffen. Um eine Trendwende zu bewirken, veranlasste der Parteivorstand kurzfristig das Wahlkampf-Sujet neu anzupassen: Der Imageträger Biene wird durch die Wespe abgelöst.Alex Sutter / Quelle: news.ch / Mittwoch, 1. April 2015 / 06:00 h
«Die Partei hält an ihrem Wahlziel fest. Wir werden unsere Sitze verteidigen und weitere drei zulegen. Unsere Kräfte sind gebündelt, wir sind angriffslustig und zum Kampf entschlossen, wie eben eine Wespe», sagte BDP-Präsident Martin Landolt auf Anfrage. Eine Biene sei zwar von Fleiss und Gemeinschaftlichkeit geprägt. Dies träfe aber auch auf eine Wespe zu, nur stehe diese zusätzlich für Willensstärke, Entschlossenheit und Streitbarkeit ein. Dies passe noch besser zur Wahlkampfstrategie der BDP.
Die Parteileitung habe erkannt, dass das ungeklärte Massensterben der Bienen durchaus von der Bevölkerung wahrgenommen werde, und man schliesse daher nicht aus, dass potentielle Wähler diesen Umstand mit der Partei assoziieren könnten. Um einem möglicherweise unbefriedigenden Wahljahr für die BDP vorzubeugen, sähe man sich gezwungen, den Imageträger Biene noch rechtzeitig durch ein überlegeneres Insekt zu ersetzen.
Ob dieser Strategiewechsel beim Kampagnentier der Widmer-Schlumpf-Partei das Ruder noch herumzureissen vermag, bezweifelt Politologe Michael Hermann: «Auch wenn das Wahljahr noch relativ jung ist, erscheint mir diese Massnahme doch sehr überstürzt.
Die BDP hat sich von der Biene als Kampagnen-Sujet verabschiedet und setzt nun ihren Wahlkampf mit dem Image einer Wespe (Bild) fort. /
![]() Eine solche Aktion hinterlässt bestimmt einschneidende Auswirkungen auf das Wahlkampfbudget. Ob zum Beispiel die Gönner der BDP mit ihren Spenden die neue Taktik der Parteispitze ebenfalls begrüssen, steht noch auf einem anderen Blatt. Das gleiche gilt auch für die Parteibasis.» «Mit Sicherheit wurden bereits erhebliche Ausgaben für die Bienen-Kampagne getätigt. Dieses Geld ist praktisch nutzlos geworden. Für eine Kleinpartei nicht unerheblich», so Hermann. Panikaktionen seien immer schlechte Helfer. Der Politikwissenschaftler räumt der schwarz-gelben Mittepartei für die kommenden Wahlen im Kanton Zürich - aber auch auf nationaler Ebene - demnach keinen Aufschwung mehr ein. Trotz diesem überraschenden Handstreich der Parteiführung.
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