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Griechische Banken bleiben bis zum 6. Juli geschlossen

Skopje - Angesichts der akuten Schuldenkrise Griechenlands bleiben die Banken des Landes bis zum 6. Juli geschlossen. Die täglichen Barabhebungen an Geldautomaten werden für Griechen auf 60 Euro pro Tag beschränkt.

asu / Quelle: sda / Montag, 29. Juni 2015 / 06:38 h

Die Bankenschliessung gilt damit bis nach dem Referendum über die Vorschläge der internationalen Geldgeber Griechenlands am kommenden Sonntag. Das wurde in einer in der Nacht zum Montag in Athen veröffentlichten amtlichen Mitteilung festgelegt. Mit der offiziellen Bekanntgabe wurden entsprechende Berichte griechischer Medien bestätigt. Unterzeichnet wurden die Verfügungen von Griechenlands Staatschef Prokopis Pavlopoulos und Regierungschef Alexis Tsipras. Es handele sich um Massnahmen «von extremer Dringlichkeit». Sie sollten «das griechische Finanzsystem und die griechische Wirtschaft wegen des Mangels an Liquidität schützen, der durch die Entscheidung der Eurogruppe vom 27. Juni gegen die Ausweitung des Abkommens über die Kredite für Griechenland herbeigeführt» worden sei, heisst es in der amtlichen Mitteilung.

Ausländer ausgenommen

Die griechische Regierung hatte zuvor mitgeteilt, die Einschränkungen bei Abhebungen an Geldautomaten würden nicht für Besucher aus dem Ausland gelten, wenn diese «mit einer in ihrem Herkunftsland ausgestellten Kreditkarte Transaktionen und Abhebungen» vornehmen wollten. Touristen dürften damit weniger unter der aktuellen Krise leiden. Allerdings waren einige Geldautomaten in Griechenland wegen des Ansturms der Kunden bereits leer. Tsipras hatte am Sonntagabend in einer Fernsehansprache angekündigt, dass die Banken in Griechenland am Montag vorerst geschlossen blieben.



Griechische Regierung verfügt Bankenschliessung. /

Der Bankensektor solle mit Kapitalverkehrskontrollen vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Die Dauer der Massnahme teilte Tsipras in der Ansprache nicht mit. Die Lage in Griechenland hatte sich am Wochenende drastisch verschärft: Aus Sorge um ihre Ersparnisse versuchten zahlreiche Griechen, ihr Geld abzuheben. Vor Geldautomaten bildeten sich lange Schlangen.

Mazedonien zieht Geld ab

Mazedonien hat die Banken des Landes angewiesen, ihre gesamten Einlagen bei griechischen Geldhäusern abzuziehen. Zudem wurden «vorbeugende Massnahmen» beschlossen, die den Abfluss von Geldern Richtung Griechenland eindämmen sollen. Die Zentralbank in Skopje teilte am späten Sonntagabend mit, die Schritte seien nur vorübergehend. Es gehe darum, einen möglicherweise signifikanten Geldabfluss zu verhindern, der in Mazedonien zu Problemen im Finanzsektor führen könne. Die mazedonischen Banken sollten dabei alle Einlagen zurückholen, die sie bei griechischen Instituten oder deren weltweiten Ablegern hätten. Der Schritt Mazedoniens ist das erste konkrete Anzeichen dafür, dass sich ein Land gegen eine Ansteckung möglicher griechischer Finanzmarktturbulenzen zu schützen sucht. Die internationalen Geldgeber haben das Hilfsprogramm für Athen nicht mehr verlängert. Griechenland hat deshalb ab Montag Einschränkungen für den freien Kapitalverkehr verhängt, die Banken des Landes bleiben zunächst geschlossen.

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