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Europa probt Abschottung gegen den Flüchtlingsandrang

Genf/Brüssel - Vor dem Sondergipfel zur Flüchtlingskrise am Sonntag ist in der EU die Debatte über Grenzzäune neu entbrannt. Das auf der Balkanroute stark unter Druck stehende Slowenien drohte mit dem Bau einer Absperrung zu Kroatien.

bg / Quelle: sda / Freitag, 23. Oktober 2015 / 19:19 h

Ein Zaun sei eine letzte Option, sagte Sloweniens Regierungschef Miro Cerar in der Nacht zum Freitag im Fernsehen. Wenn es von dem von der EU-Kommission einberufenen Gipfel der Länder entlang der Balkanroute keine konkrete Hilfe gebe, ziehe seine Regierung aber «eine solche Option in Betracht». Slowenien erhofft sich vom Brüsseler Gipfel Finanzhilfen von 140 Millionen Euro sowie logistische und humanitäre Unterstützung, um den Flüchtlingsandrang in den Griff zu bekommen.

Slowenien unter Druck

Das kleine EU-Land steht seit Tagen massiv unter Druck, nachdem Ungarn seine Grenzen zum Nachbarn Kroatien dicht gemacht hat und nun tausende Menschen versuchen, über Slowenien nach Österreich und Deutschland zu reisen. Von Samstag bis Freitagnachmittag kamen nach Behördenangaben 50'400 Flüchtlinge in das nur zwei Millionen Einwohner zählende EU-Land. Die Türkei erwartet wegen der von Russland unterstützten Offensive syrischer Regierungstruppen Zehntausende weitere Flüchtlinge. In Griechenland sind laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) allein in den fünf Tagen bis Mittwoch 48'000 Menschen angekommen, so viele wie nie zuvor innert einer Woche.

Zehntausende fliehen aus Region Aleppo

Eine der Hauptursachen für den Flüchtlingsandrang ist der Bürgerkrieg in Syrien. Nach Einschätzung von Amin Awad, Nahost-Direktor beim UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR, verschärft das militärische Eingreifen Russlands seit September die Lage in Syrien. Seit Beginn der Bombardierungen und der Kämpfe um die frühere Handelsmetropole Aleppo seien etwa 30'000 Menschen vertrieben worden. Der Vizepräsident des Türkischen Roten Halbmonds, Kerem Kinik, sprach sogar von 80'000 Flüchtlingen aus der Region. In der Türkei haben bereits über zwei Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland Zuflucht gefunden. Der syrische Präsident Baschar al-Assad versucht seit über vier Jahren, einen Aufstand gegen seine Herrschaft niederzuschlagen. In Syrien selbst sind nach UNHCR-Angaben 6,3 Millionen Menschen auf der Flucht.



Ein grosser Flüchtlingsstrom ist in Slowenien unterwegs. /

Hoffnungen auf EU-Sondertreffen

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat mehrfach erklärt, er halte Mauern und Zäunen nicht für eine Lösung im Sinne Europas. Die Hoffnungen der EU-Regierungen ruhen nun auf einem Sondertreffen der von der Balkanroute besonders betroffenen europäischen Länder am Sonntag in Brüssel. Dort soll es nach Angaben der EU-Kommission darum gehen, die Kooperation zwischen den EU-Mitgliedsstaaten zu verbessern. «Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass es keine nationalen Lösungen gibt und die Länder die Probleme nicht an ihre Nachbarstaaten weiterreichen können», sagte der Chefsprecher der Brüsseler Behörde, die Gastgeberin des Treffens ist.

Massnahmen in Deutschland und Schweden

In Deutschland tritt das verschärfte Asyl-Gesetzespaket, das schnellere Abschiebungen ermöglicht, in zentralen Teilen bereits am Samstag in Kraft. Ursprünglich war der 1. November festgelegt. Die deutsche Regierungskoalition verständigte sich zudem im Grundsatz auf die Einrichtung von umstrittenen Transitzonen für Flüchtlinge an der deutschen Landgrenze. An der Grenze solle ein schnelles Verfahren entstehen solle für Menschen, die voraussichtlich keinen Anspruch auf Asyl hätten, sagte Innenminister Thomas de Maizière am Freitag.. Schweden, das neben Deutschland besonders viele Flüchtlinge aufgenommen hat, verschärft seine Regeln für die Aufnahme von Asylbewerbern. So wird etwa eine befristete Aufenthaltserlaubnis eingeführt. Einige Flüchtlinge, etwa Familien mit Kindern, sollen davon ausgenommen werden. Schweden rechnet in diesem Jahr mit bis zu 190'000 Asylbewerbern - viel mehr als erwartet. Zum Jahresende könnten bis zu 45'000 Schlafplätze fehlen.

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Private Hilfsaktionen schlagen Alarm





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Soziales

Luzern feiert die Vielfalt der Gemeinschaft: Ein Tag der Begegnung und Verbundenheit Am Freitag, dem 23. Mai 2025, steht Luzern ganz im Zeichen der nachbarschaftlichen Beziehungen. Unter der Federführung der städtischen Quartierarbeit und in enger Zusammenarbeit mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie lokalen Initiativen, lädt die Stadt zu einem vielfältigen Tag der Nachbarschaft ein. Fortsetzung


Appenzell: Bushaltestelle Dorf in Wald wird barrierefrei umgestaltet Die zentrale Bushaltestelle im Dorf Wald wird behindertengerecht umgestaltet. Eine erhöhte Haltekante ermöglicht allen Fahrgästen einen selbständigen Ein- und Ausstieg. Darüber hinaus wird eine neue Fussgängerschutzinsel das sichere Überqueren der Kantonsstrasse gewährleisten. Das Departement für Bau und Volkswirtschaft hat sowohl das Projekt als auch den dazugehörigen Kredit genehmigt. Fortsetzung


Chance für Luzerner Kunstschaffende: Publikation «spot on» ausgeschrieben Die Stadt Luzern schreibt aktuell die Möglichkeit zur Teilnahme an der Publikationsreihe «spot on» aus, einem Format, das sich an Kunstschaffende richtet, die in der Stadt leben oder arbeiten. Bis zum 12. Mai 2025 können sich Interessierte für die Ausgabe des Jahres 2026 bewerben. Fortsetzung


EU-Politik

Brüssel verteuert chinesische Elektroautos mit höheren Zöllen Brüssel verhängt höhere Importzölle auf bestimmte chinesische Elektroautos, um gegen unfaire Subventionen vorzugehen. Dies betrifft Fahrzeuge der Marken BYD, Geely und SAIC, wie von der EU-Kommission angekündigt. Fortsetzung


EU-Kommission verdonnert Apple zu 1,8 Mrd. Euro Strafe Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. Fortsetzung


Meta muss 1,2 Mrd. Euro Strafe zahlen Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstossen. Zusätzlich wurde Meta aufgefordert, den Transfer von Daten unverzüglich zu beenden. Fortsetzung


Ausland

Impfstoffe im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt seit Jahren vor der wachsenden Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen. Immer mehr Bakterien entwickeln die Fähigkeit, den einst so wirksamen Medikamenten zu trotzen. Infektionen, die früher leicht behandelbar waren, werden zunehmend zu einer lebensbedrohlichen Gefahr. In ihrem Kampf gegen dieses globale Problem rückt die WHO nun eine oft übersehene Waffe in den Fokus: Impfstoffe. Fortsetzung


Schweiz und USA einigen sich auf gegenseitigen Informationsaustausch zu Finanzdaten Die Schweiz und die USA haben am 27. Juni 2024 in Bern ein neues FATCA-Abkommen unterzeichnet. Derzeit liefert die Schweiz einseitig Informationen zu Finanzkonten an die USA. In Zukunft wird sie im Rahmen eines automatischen Informationsaustauschs auch entsprechende Informationen aus den USA erhalten. Der Modellwechsel soll voraussichtlich ab 2027 gelten. Fortsetzung


Microsoft investiert 3,2 Mrd. Dollar in schwedische Cloud und KI Microsoft investiert massiv in Schweden: Der US-Technologiekonzern Microsoft kündigte in dieser Woche eine Investition von 33,7 Milliarden schwedischen Kronen (rund drei Milliarden Euro) an, um seine Cloud- und KI-Infrastruktur in Schweden innerhalb von zwei Jahren auszubauen. Fortsetzung


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