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Milliarden-Importe aus Fernost: Wie China die Schweizer Einkaufswelt prägtPeking liefert, Bern kauft ein: China, der globale Handelsgigant, ist aus dem Schweizer Warenkorb nicht mehr wegzudenken. Doch wie tickt diese milliardenschwere Beziehung wirklich? Zwischen boomenden Hightech-Importen, alltäglichen Konsumgütern und den Fallstricken neuer Zollregeln - eine Spurensuche im Labyrinth der globalisierten Wirtschaft.fest / Quelle: import.ch / Mittwoch, 4. Juni 2025 / 23:20 h
Der Drachen im Einkaufskorb: Chinas Schwung und die Schweizer ImportmaschineChina, längst zur Wirtschaftsmacht Nummer eins in Asien aufgestiegen, hat die Schweiz fest im globalen Handelsnetz. Seit über einem Jahrzehnt ist das Reich der Mitte der wichtigste asiatische Partner und weltweit einer der Top-Drei-Lieferanten für die Eidgenossenschaft, gleich nach der EU und den USA. Diese Verflechtung ist tief: 2023 flossen Waren im Wert von satten 17,9 Milliarden Franken aus China in die Schweiz - das sind fast acht Prozent aller Importe und sichert China Rang vier unter den Liefernationen. Die Handelsbilanz? Ein komplexes Puzzle. Zwar kann die Schweiz dank Goldexporten oft einen Überschuss verbuchen, doch bei Industrie- und Konsumgütern fliesst meist mehr aus Fernost in die Schweiz als umgekehrt. Für Schweizer Konsumenten und die Industrie bedeutet dieser Strom vor allem eines: eine schier endlose Produktvielfalt. Langfristig zeigte die Importkurve steil nach oben, ein Spiegelbild der intensivierten Beziehungen. Doch 2023 gab es einen Dämpfer: Die Importe aus China sanken um 12 Prozent, ein Trend, der sich im gesamten Asienhandel zeigte. Die Lager voll, die Weltkonjunktur im Stottergang, erste Anzeichen einer Lieferketten-Diversifizierung? Die Gründe sind vielschichtig. Doch die neuesten Zahlen deuten bereits wieder auf die gewohnte Volatilität hin - ein Auf und Ab, das kurzfristige Deutungen erschwert und den Blick auf die langfristigen Machtverschiebungen im globalen Handel lenkt.Von Seidenpyjamas bis Smartphones: Was China in die Schweiz schicktDie Palette dessen, was aus chinesischen Fabriken und Werkstätten den Weg in die Schweiz findet, ist schier unermesslich. Sie reicht vom alltäglichen Krimskrams bis zu hochspezialisierten Komponenten für die Schweizer Vorzeigeindustrie. Ganz oben auf der Einkaufsliste thronen Maschinen, Apparate und Elektronik - sie machten 2023 rund 40 Prozent der China-Importe aus, ein Warenwert von über 7 Milliarden Franken, trotz eines leichten Rückgangs. Dicht gefolgt von Textilien, Bekleidung und Schuhen, die mit fast 3 Milliarden Franken zu Buche schlagen. Auch die chemisch-pharmazeutische Industrie sowie Präzisionsinstrumente, Uhren und Schmuck - traditionelle Schweizer Domänen - beziehen kräftig Vorprodukte oder ganze Erzeugnisse aus dem Reich der Mitte. Und dann ist da noch der bunte Strauss an verschiedenen Waren, von Möbeln über Spielzeug bis hin zu Sportartikeln. Ein bemerkenswerter Ausreisser im allgemeinen Importtrend 2023: Fahrzeuge aus China legten um über 30 Prozent zu - ein klares Signal für den globalen Vormarsch chinesischer Autohersteller, die besonders im Zukunftsmarkt Elektromobilität Gas geben und zunehmend auch Schweizer Strassen erobern. Die wichtigsten Schweizer Importkategorien aus China (2023) - Ein genauer Blick
Chinas Hightech-Ader: Wenn Laptops und Chips die Schweizer Wirtschaft am Laufen haltenDer Löwenanteil der Schweizer Importe aus China entfällt auf Maschinen, Apparate und Elektronik - ein Sektor, der 2023 für rund 7,16 Milliarden Franken stand. Diese Güter sind weit mehr als nur fertige Konsumprodukte; sie sind das Schmiermittel für die heimische Industrie. Ganz oben auf der Liste der Hightech-Importe: Rundfunk- und Fernsehgeräte, die 2023 mit 1,9 Milliarden US-Dollar zu Buche schlugen. Dicht gefolgt von Computern und Peripheriegeräten.China ist der wichtigste Handelspartner für die Schweiz in Asien. / Foto: Decry.Yae Pixabay License
Insbesondere bei Laptops ist die Schweiz stark von chinesischen Lieferungen abhängig - ein jährlicher Importwert von durchschnittlich 1,4 Milliarden Franken spricht Bände und unterstreicht eine kritische Ader in der Versorgung mit IT-Basishardware. Spannend wird es bei Spezialprodukten wie Nukleinsäuren und deren Salzen, deren Importe teils explosionsartig ansteigen - ein Indiz für die wichtige Rolle Chinas als Zulieferer für die forschungsintensive Schweizer Chemie- und Pharmaindustrie. Und obwohl Telekommunikationsausrüstung nicht immer als separate Top-Kategorie auftaucht, ist klar: Ein Grossteil der in der Schweiz genutzten Smartphones und Netzkomponenten stammt aus chinesischer Produktion. Diese Konzentration bei Hightech-Gütern und die generelle Abhängigkeit der Industrie von chinesischen Vorleistungen rückt die globale Debatte um «De-Risking» - die Reduktion kritischer Abhängigkeiten - auch für Schweizer Unternehmen ins Zentrum strategischer Überlegungen. China ist längst nicht mehr nur die verlängerte Werkbank, sondern ein zentraler Lieferant für technologisch anspruchsvolle Produkte, die für die Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz entscheidend sind. Freier Handel, neue Regeln: Der Zoll-Poker zwischen Bern und PekingDas bilaterale Freihandelsabkommen (FHA) von 2014 war lange der Dreh- und Angelpunkt im Handel Schweiz-China. Es senkte Zölle, sollte Handelshemmnisse abbauen. Doch seit dem 1. Januar 2024 weht ein neuer Wind: Die Schweiz hat einseitig die Einfuhrzölle für Industrieprodukte gekippt. Ein Paukenschlag, der bedeutet: Für die meisten Industriewaren aus China (und allen anderen Ländern) fallen bei der Einfuhr in die Schweiz keine Zölle mehr an. Der direkte Zollvorteil des FHA ist für diese Güter damit weitgehend Makulatur. Braucht es das FHA also nicht mehr? Doch, denn für Schweizer Exporteure nach China bleibt es Gold wert. Und auch für komplexere Handelsszenarien, etwa wenn chinesische Waren in der Schweiz weiterverarbeitet und dann mit Schweizer Ursprung in andere Länder mit FHA re-exportiert werden, sind korrekte Ursprungsnachweise weiterhin das A und O. Der «Papierkram» bleibt also, auch wenn die Zölle fallen. Die Mehrwertsteuer (aktuell 8,1 %) wird weiterhin fällig, und die strengen Schweizer Produktsicherheitsvorschriften sowie Kennzeichnungspflichten in einer Amtssprache müssen peinlich genau eingehalten werden. Für bestimmte Waren, von Chemikalien bis Waffen, braucht es ohnehin spezielle Lizenzen oder es gilt ein Importverbot. Die Zollabschaffung hat also Kosten gesenkt, die Komplexität der Regeln aber bleibt ein ständiger Balanceakt für Importeure.Pulsierende Beziehungen: Zwischen Annäherung und globalen SpannungenDie Handelsströme zwischen der Schweiz und China sind ein Seismograph globaler Verschiebungen. Einem Rückgang der China-Importe im Jahr 2023 stehen aktuellere Monatsdaten gegenüber, die wieder auf Wachstum hindeuten - ein Zeichen für die hohe Volatilität. Im Hintergrund laufen bereits Gespräche zur Optimierung des Freihandelsabkommens. Die Schweiz will weitere Zollschranken für ihre Exporte nach China schleifen, Ursprungsregeln vereinfachen und auch bei Themen wie E-Commerce und Nachhaltigkeit nachbessern. Schweizer Gesamtimporte aus China - Die Entwicklung der letzten Jahre (2019-2023)
Unverzichtbar, aber anspruchsvoll - Die China-Connection der SchweizChina ist und bleibt für die Schweiz ein Handelspartner von Gewicht - unverzichtbar als Lieferant für Konsumgüter und technologische Schlüsselkomponenten, aber auch anspruchsvoll in den Rahmenbedingungen. Die jüngste Zollrevolution bei Industrieprodukten hat zwar eine Kostenbarriere geschleift, doch die nichttarifären Hürden von Produktsicherheit bis Mehrwertsteuer bleiben bestehen und fordern Importeure heraus. Das Freihandelsabkommen mag für Importe an direkter Zollrelevanz verloren haben, spielt aber für Exporteure und komplexe Handelsgeflechte weiterhin eine zentrale Rolle. Die laufenden Verhandlungen zur Modernisierung dieses Abkommens zeigen: Bern will die Brücken nach Peking weiter ausbauen. Für Schweizer Unternehmen heisst das: wachsam bleiben, Strategien flexibel anpassen und die Chancen und Risiken im Handel mit dem Reich der Mitte klug navigieren. Die Dynamik dieser Beziehung wird die Schweizer Wirtschaft noch lange beschäftigen - ein permanenter Drahtseilakt im globalen Handelstheater.Links zum Artikel: ![]() «Ausländer-Kredit» für Investitionen in der Heimat? Immer öfter - gerade auch vor den Ferien - wird das Beratungsteam von kredit.ch angefragt, ob auch in der Schweiz lebende Ausländer die Möglichkeit haben, einen günstigen, fairen Kredit zu erhalten. Fortsetzung
Endlich: SMS versenden mit Outlook 2007/2010 St. Gallen - Das mühsame Getippe ist vorbei. Als erster Schweizer Anbieter stellt ASPSMS.COM eine Anbindung an den Mobile Service von Microsofts Outlook 2007/2010 zur Verfügung. Ohne zusätzliche Software können SMS bequem via Outlook 2007/2010 versendet werden – und das auch noch günstiger als mit dem Handy. Fortsetzung
Radiolino - Grosses Radio für kleine Ohren Radiolino ist das erste deutschsprachige Web-Radio der Schweiz für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren. Das Programm richtet sich aber auch an Eltern, Grosseltern, Onkeln und Tanten, sprich an die ganze Familie.
Fortsetzung
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