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Pflanzenkraft gegen Husten und Schnupfen: Das hilft wirklichBei Erkältungen sind pflanzliche Mittel populär. Efeu, Thymian oder Eukalyptus sollen Linderung bringen. Doch welche Wirkstoffe sind wissenschaftlich geprüft? Pharmazeuten ordnen die Evidenz für Husten, Schnupfen und Bronchitis ein.fest / Quelle: pd / Montag, 3. November 2025 / 20:43 h
Wenn die kalte Jahreszeit beginnt, nehmen die Infekte der oberen Atemwege zu. Ein Kratzen im Hals, eine laufende Nase und hartnäckiger Husten sind die bekannten Begleiter dieser viralen Erkrankungen. Viele Menschen greifen dann zu pflanzlichen Präparaten, oft in der Annahme, dass «natürlich» gleichbedeutend mit «sanft» und «nebenwirkungsarm» ist. Doch die Welt der Phytopharmaka, der wissenschaftlich geprüften Pflanzenarzneimittel, ist komplexer.
Die traditionelle Verwendung von Heilpflanzen ist über Jahrhunderte gewachsen. Die moderne Medizin verlangt jedoch nach Belegen, nach klinischen Studien, die eine Wirksamkeit über den Placebo-Effekt hinaus demonstrieren. Nicht jede Pflanze, die traditionell genutzt wird, hält einer solchen Überprüfung stand. Und nicht jedes Produkt, das eine Pflanze enthält, ist ein wirksames Arzneimittel.
Pharmazeuten, die sich intensiv mit der Evidenzlage von Phytopharmaka beschäftigen, betonen den Unterschied zwischen einem reinen Lebensmittel, wie einem Erkältungstee, und einem zugelassenen pflanzlichen Arzneimittel. Letzteres muss, ähnlich wie synthetische Medikamente, ein Zulassungsverfahren durchlaufen, bei dem Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit geprüft werden. Für eine Reihe von Erkältungsbeschwerden liegen mittlerweile Daten vor, die den Einsatz bestimmter Extrakte stützen.
Die verstopfte Nase: Hilfe bei RhinosinusitisEine häufige und unangenehme Begleiterscheinung einer Erkältung ist die Nasennebenhöhlenentzündung, medizinisch Rhinosinusitis genannt. Die Schleimhäute schwellen an, der Schleim staut sich, und es entsteht ein schmerzhaftes Druckgefühl im Kopf. Für die Behandlung der akuten, unkomplizierten Rhinosinusitis gibt die deutsche S2k-Leitlinie, die derzeit überarbeitet wird, spezifische Empfehlungen. Genannt wird dort das Misch-Extrakt BNO 1016. Dieses Präparat kombiniert fünf verschiedene Pflanzenextrakte: Enzianwurzel, Primelblüten, Sauerampferkraut, Holunderblüten und Eisenkraut. Die Inhaltsstoffe dieser Kombination sollen antientzündliche Eigenschaften besitzen und dazu beitragen, den festsitzenden Schleim zu verflüssigen. Als Alternative zu diesem Mischextrakt nennt die Leitlinie «definierte Eukalyptus-Extrakte». Hier rückt ein spezifischer Wirkstoff in den Mittelpunkt: 1,8-Cineol, auch bekannt als Eucalyptol. Diese Substanz ist der Hauptbestandteil von Eukalyptusöl, kommt aber auch in anderen Pflanzen wie Rosmarin, Salbei oder Ingwer vor. Für 1,8-Cineol als isolierte Substanz liegen valide Daten vor, welche die Wirksamkeit bei akuten und nicht eitrigen (also meist viralen) Nasennebenhöhlenentzündungen belegen. Die Einnahme des Wirkstoffs konnte in Studien die Symptomatik, wie Kopfschmerz und verstopfte Nase, um mehrere Tage schneller bessern als ein Scheinmedikament. Die Hersteller haben hier die notwendigen Belege geliefert. Die Dialektik der Wissenschaft zeigt sich jedoch bei der chronischen Form. Während die Daten für die akute Rhinosinusitis existieren, gibt es für chronische oder wiederkehrende Verläufe der Nasennebenhöhlenentzündung keine entsprechende Empfehlung für pflanzliche Mittel. Hier ist die Studienlage nicht ausreichend, um eine klare Aussage zu treffen.Husten und Bronchitis: Wo die Evidenz am stärksten istGeht die Erkältung tiefer und entwickelt sich eine akute Bronchitis, ist der Husten oft das dominierende Symptom. Dies gilt unter Pharmazeuten als das Anwendungsgebiet, für das die beste wissenschaftliche Evidenzlage für Phytopharmaka existiert. Eine akute Bronchitis ist in den allermeisten Fällen viral bedingt; Antibiotika sind hier wirkungslos. Im Vordergrund steht die Linderung der Symptome und die Unterstützung des Körpers bei der Selbstheilung. Verschiedene Pflanzenextrakte haben in klinischen Studien gezeigt, dass sie genau dies leisten können. Sie können die Intensität der Hustenanfälle mindern und den Krankheitsverlauf im Vergleich zu Placebo-Gruppen signifikant verkürzen. Konkret wurde in den Studien beobachtet, dass die Heilung von Atemwegsinfekten und Bronchitis bei Einnahme der Extrakte rund zwei bis zweieinhalb Tage schneller erfolgte. Zu den Präparaten mit guter Datenlage zählen:
Der trockene Reizhusten: Schutzfilme für den HalsEine andere Art von Husten ist der trockene Reizhusten, der oft zu Beginn einer Erkältung auftritt oder als hartnäckiger Rest nach Abklingen der Infektion verbleibt. Hier geht es nicht darum, Schleim abzuhusten, sondern den Hustenreiz selbst zu dämpfen. Auch hierfür bietet die Phytotherapie Ansätze. Bestimmte Pflanzen enthalten in hohem Masse sogenannte Schleimstoffe (Mucilaginosa). Diese Substanzen, oft langkettige Zucker (Polysaccharide), haben die Eigenschaft, Wasser zu binden und eine gelartige Struktur zu bilden. Pflanzen, die diese Stoffe liefern, sind etwa:
Wenn «natürlich» zur Vorsicht mahnt: Der Fall FenchelteeDie differenzierte Betrachtung von Pflanzenstoffen wird besonders deutlich am Beispiel des Fenchels. Fencheltee gilt als klassisches Hausmittel, besonders bei Magen-Darm-Beschwerden oder als Hustentee für Kinder. Doch die wissenschaftliche Bewertung hat sich hier in den letzten Jahren verschärft. Das Problem ist nicht der Fenchel selbst, sondern ein spezifischer Inhaltsstoff des Fenchelöls: Estragol. Diese Substanz steht in Verdacht, in hohen Dosen gesundheitsschädlich zu sein. Tierversuche zeigten eine Verbindung zwischen sehr hohen Estragoldosen und der Entstehung von Leberkrebs. Obwohl die beim Teetrinken aufgenommene Menge weitaus geringer ist als in den Tiermodellen, hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine vorsorgliche Empfehlung ausgesprochen. Kinder unter vier Jahren sowie Frauen in der Stillzeit sollten demnach ganz auf Fencheltee verzichten. Ältere Kinder bis etwa elf Jahre sollten ihn nur gelegentlich und nicht über längere Zeiträume konsumieren. Fachleute bestätigen diese kritische Sicht. Besonders die innerliche Anwendung von reinem Fenchelöl wird zunehmend kritischer gesehen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) prüft derzeit die Sicherheit fenchelhaltiger Produkte und wird ihre Einschätzung voraussichtlich bald aktualisieren. Dieser Fall illustriert einen zentralen Punkt der modernen Phytopharmazie: Eine Pflanze ist ein Vielstoffgemisch. Nicht jeder Inhaltsstoff ist nützlich, und manche können in bestimmten Konzentrationen oder bei bestimmten Patientengruppen problematisch sein.Der Weg zum geprüften ProduktDie Diskussion um Fenchel und die positiven Daten zu Efeu oder Cineol unterstreichen die Notwendigkeit einer qualitätsgesicherten Anwendung. Der Rat von Experten zielt daher konsequent auf den Erwerb in Apotheken ab. Der Grund liegt in der Definition eines Phytopharmakons als Arzneimittel. Im Gegensatz zu Lebensmitteln (wie Tees im Supermarkt) oder Nahrungsergänzungsmitteln müssen pflanzliche Arzneimittel eine gleichbleibende Qualität und einen definierten Wirkstoffgehalt aufweisen. Bei einem Efeu-Extrakt aus der Apotheke ist standardisiert, wie viel von den relevanten Inhaltsstoffen (z.B. Saponinen) enthalten ist. Bei einem selbst aufgebrühten Thymiantee hängt der Wirkstoffgehalt von der Sorte, der Ziehzeit und der Temperatur ab und ist kaum kontrollierbar. Nur die standardisierten Extrakte, die in den klinischen Studien verwendet wurden, bieten die Gewähr, dass die positiven Effekte, wie die Verkürzung der Krankheitsdauer, auch erreichbar sind.Gezielter Einsatz statt pauschaler EmpfehlungDie Auseinandersetzung mit pflanzlichen Wirkstoffen bei Erkältungen offenbart ein differenziertes Bild. Es gibt nicht «die» Heilpflanze gegen «die» Erkältung. Stattdessen existieren spezifische, hochkonzentrierte und geprüfte Extrakte, die bei klar definierten Symptomen wie akuter Rhinosinusitis oder akuter Bronchitis eine wissenschaftlich belegte Linderung und eine Verkürzung der Krankheitsdauer bewirken können. Gleichzeitig zeigt das Beispiel Fenchel, dass «natürlich» nicht mit «unbedenklich» gleichzusetzen ist und eine fachkundige Beratung erfordert. Für Konsumenten bedeutet dies, dass die Wahl eines geprüften Arzneimittels aus der Apotheke der entscheidende Schritt ist, um von der wissenschaftlich validierten Kraft der Pflanzen zu profitieren.![]() UV-Beständigkeit: Ein Schlüssel für langlebige Outdoor-Werbemittel In der dynamischen Welt der Aussenwerbung spielt die Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse eine entscheidende Rolle. Eine der grössten Herausforderungen ist die UV-Strahlung, die Materialien im Freien stark beansprucht. Der Fokus liegt darauf, wie UV-Beständigkeit im Jahr 2026 die Langlebigkeit von Outdoor-Werbemitteln beeinflusst und welche strategischen Ansätze dabei eine Rolle spielen. Fortsetzung
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Fortsetzung
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