Am Freitag (Ortszeit) hatte Zelaya erstmals seit seinem Sturz Ende Juni kurz die Grenze nach Honduras überschritten. In einer symbolträchtigen Geste hob er die Grenzkette am Kontrollposten Las Manos hoch und liess sich im Gedränge auf die andere Seite schieben.
Doch angesichts der starken Präsenz von Polizei und Armee kehrte er nach wenigen Minuten nach Nicaragua zurück und entging so einer Festnahme. Zuvor war es zu Zusammenstössen seiner Anhänger mit Sicherheitskräften gekommen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.
Am Samstag tauchte Zelaya erneut an der Grenze auf. Über Megafon verlangte er, seine Familie in Honduras wiederzusehen. «Die Welt unterstützt uns, und die Präsidenten haben die Oligarchie verurteilt, die den Staatsstreich verübt hat», sagte er.
In Honduras wurde nahe der Grenze unterdessen ein Toter entdeckt.
Die honduranischen Soldaten griffen nicht unmittelbar ins Geschehen ein. (Archivbild) / Foto: flickr.com/YamilGonzales
Nach Medienberichten soll es sich um einen Anhänger Zelayas handeln. Der Leichnam weise Folterspuren auf, hiess es. Der Mann soll zu den Demonstranten gehört haben, die am Freitag zur Grenze vorgedrungen waren, um Zelaya zu empfangen.
Die Interimsregierung von Roberto Micheletti in Tegucigalpa hat über die Grenzregion eine Ausgangssperre verhängt, um Gegner daran zu hindern, erneut in die Region zu gelangen.
Micheletti nannte Zelayas Grenzübertritt unverantwortlich. Er werde verhaftet, sollte er zurückkehren. Zelaya war am 28. Juni entmachtet und ausser Landes gebracht worden. Ihm werden Verfassungsverstösse vorgworfen.
