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Erstmals gewinnt eine Frau den Wirtschaftsnobelpreis

Stockholm - Erstmals in der Geschichte erhält mit der US-Amerikanerin Elinor Ostrom eine Frau den Wirtschaftsnobelpreis. Die Umweltökonomin teilt die begehrte Auszeichnung und das Preisgeld von rund 1,48 Mio. Fr. mit ihrem Landsmann Oliver Williamson.

fest / Quelle: sda / Montag, 12. Oktober 2009 / 14:31 h

Die 1933 geborene Professorin lehrt an der Indiana University in Bloomington und zählt zu den weltweit führenden Umweltökonomen. Die Königlich-Schwedische Wissenschaftsakademie begründete ihre Wahl damit, dass Ostrom aufgezeigt habe, wie gemeinschaftliches Eigentum von der Allgemeinheit erfolgreich verwaltet werden könne. Über den 77-jährigen Williamson, der an der Berkeley-Universität in Kalifornien tätig ist, hiess es von Seiten der Preisverleiher in Stockholm, er habe Modelle zur Konfliktlösung mit Hilfe von Unternehmensstrukturen entwickelt.

Nutzerorganisation im Mittelpunkt

Mats Persson, Mitglied des Nobel-Komitees, strich die Gemeinsamkeiten der beiden Preisträger hervor: «Ostrom und Williamson haben untersucht, wie andere Kräfte als die des Marktes die Gesellschaft zu einer geregelten Zusammenarbeit bringen können.» Im Mittelpunkt von Ostroms Forschungen über gemeinschaftliche Ressourcen wie etwa Alpweiden oder die Fischbestände der Weltmeere standen daher Nutzerorganisationen.



Elinor Ostrom ist die erste Frau, die den Wirtschaftsnobelpreis erhält. /

Bei ihren Forschungen widerlegte sie unter anderem die gängige Theorie, wonach Gemeinschaftseigentum zwangsläufig ausgebeutet wird und deswegen entweder reguliert oder privatisiert werden sollte.

Beispiel aus der Schweiz untersucht

Stattdessen zeigte sie auf, dass lokale Organisationsstrukturen Gemeinschaftsressourcen besser und effizienter verwalten können. Dazu griff sie auch auf ein Beispiel aus der Schweiz zurück: So untersuchte sie in ihrem Werk «Governing the Commons» die Alpweidennutzung in der Oberwalliser Gemeinde Törbel. Williamson dagegen ging in seiner Arbeit namentlich zwei grundsätzlichen und einfachen Fragen nach: So wollte er einerseits wissen, welche Produkte und Dienstleistungen Firmen besser extern einkaufen und welche Tätigkeiten Firmen aus Effizienzgründen selbst ausführen sollen.

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