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Der heilige Weltuntergang

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von Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Donnerstag, 12. November 2009 / 11:25 h

Betrachten wir die Menschheit von heute, fällt vor allem auf, dass es immer mehr werden. Für das Jahr 2012 ist die Marke von 7'000'000'000 Menschen auf diesem Planeten angesagt, wobei vor allem in Entwicklungsländern die Populationsbombe kontinuierlich weiter explodiert. Der Kampf gegen die Armut in der dritten Welt ist dabei so gut wie aussichtslos: Wirtschaftswachstum wird sofort durch die neuen Münder aufgefressen, die gefüttert sein wollen. Der Haupt-Antrieb für diesen Wahnsinn, der die Menschheit dereinst in den Untergang treiben könnte, stammt nicht zuletzt aus den «heiligen» Büchern der Weltreligionen. Sowohl das Christentum wie auch der Islam treiben offensiv diesen Irrsin voran und lassen nicht davon ab, ganz egal was die Konsequenzen sind. Eine Erklärung für den Wahnsinn, der von Missionaren, Predigern, Priestern und nicht zuletzt dem Papst vorangetrieben wird, ist natürlich die Tatsache, dass die Schriften, aus denen die Inspiration zu alldem gezogen werden, in einer Zeit verfasst wurden, als es auf der Welt noch keine halbe Milliarde Menschen gegeben hat. Zudem war die Bevölkerung immer durch Seuchen, Kriege, Hungersnöte und eine hohe Kindersterblichkeit bedroht. Eine Religion, die damals Zurückhaltung in der Fortpflanzung gepredigt hätte, wäre eine Religion ohne Zukunft gewesen. Soweit die historische Logik. Doch diese greift nicht mehr. Fortschritte in der Medizin und in der Landwirtschaft haben dazu geführt, dass die Anzahl der Menschen auf diesem Planeten bis zu einem gewissen Punkt fast ohne Begrenzung wachsen kann: Der einzige Faktor, der noch einen wesentlichen Einfluss haben kann, ist der Mensch selbst: nur mit dem Einsatz von Verhütungsmitteln, der Stärkung der Rechte der Frauen und einer besseren Bildung ist es möglich, das exponentielle Wachstum noch zu begrenzen. Doch dagegen stehen die Religionen und deren Vertreter des Wahnsinns auf Erden: Sie sehen ihre Aufgabe vor allem darin, mehr Gläubige auf den Planeten zu stellen. Dabei ist es ihnen egal, ob es für diese dereinst Wasser, Nahrung oder eine Lebensgrundlage geben wird. Denn es sei mal Gottes Wille, dass die Frau so viele Kinder auf die Welt bringt, wie sie kann. Die dahinter stehende Moral kann bei objektiver Betrachtung nur als krank bezeichnet werden: Ein Kind nicht auf die Welt zu bringen (durch den Einsatz von Kondomen, der Pille oder gar einer Abtreibung) ist eine Todsünde. Das Kind in der Folge hungern zu lassen, als Kindersoldat zu verschachern oder an einer Seuche sterben zu lassen, ist viel weniger schlimm. Auch ist es in Ordnung, wenn dabei die Umwelt vernichtet und die Lebensgrundlage für die nächsten Generationen geplündert werden. Gott wird’s schon richten... Die Erklärung für den Erfolg der grossen Religionen ist auch jene dafür, warum sie den Planeten heute direkt in den Abgrund führen werden, wenn man sie lässt: Ihre aggressive Vermehrungspolitik stellte in historischen Zeiten ihre Verbreitung auf einem unendlich gross scheinenden Planeten sicher, was denn auch passierte. Doch die Erde ist endlich. Sie kann, selbst mit den modernsten Mitteln der Landwirtschaft, nicht viel mehr Menschen, als es schon gibt, ernähren. Und selbst wenn es für 10 oder 12 Milliarden reichen würde... was ist bei 15 oder 20? Kein Kreuz und kein Halbmond wird dereinst die Lebensgrundlagen zur Verfügung stellen, die es für die ganzen Menschen bräuchte. Und die Agrarwissenschaften können auch nicht Zaubern. Was dieses ganze Debakel zudem für die Umwelt bedeutet, lässt sich jetzt schon absehen: Klimawandel, Überfischung, Artensterben, Verwüstung, Grundwassermangel... all diese Probleme sind direkt mit dem Bevölkerungswachstum verbunden. Letztendlich ist der religiöse Starrsinn ja auch logisch: Die Apokalypse wird von selbst kaum stattfinden – mit der Bevölkerungsbombe hingegen, lässt sich der heilige Weltuntergang sicher irgendwie hin kriegen.

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