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Favoritensterben in der Qualifikation nach Südafrika

In den acht Barrage-Spielen der WM-Qualifikation Europas fielen nur zehn Tore. Fünf Partien endeten 1:0. Dies spiegelt die Dichte an der Spitze Europas. 22 Verbände nahmen in den letzten vier Jahren mindestens einmal an einem grossen Turnier teil.

pad / Quelle: Si / Donnerstag, 19. November 2009 / 13:51 h

Seit Mittwochabend 23.31 Uhr ist das europäische Teilnehmerfeld der WM komplett. Frankreich setzte sich in der Verlängerung gegen Irland durch. Die Entscheidung in Stade de France war umstritten. Das goldene Tor der Franzosen durch William Gallas war irregulär. Der WM-Finalist von 2006 qualifizierte sich gegen die Nummer 20 des Europa-Rankings auf höchst glückhafte Art. Der späte Jubel der «Grande Nation» bestätigte zwei Tatsachen im europäischen Fussball. Die fünf grossen Verbände qualifizieren sich (fast) immer für die WM-Endrunde, egal wie sehr sie während der Qualifikationsphase zittern mussten.

Zwei EM-Halbfinalisten scheiterten

1994 fehlten in den USA mit Frankreich und England letztmals zwei des mächtigen Quintetts; seither nehmen Franzosen und Engländer, Spanier, Deutsche und Italiener geschlossen an der WM teil. Nach Italien (1998), Deutschland (2002) und Spanien (2006) meisterte nun auch Frankreich die heikle Barrage. Während die Grossen, zu denen eigentlich auch Holland und Portugal zu zählen sind, oft wackeln, aber (fast) nie fallen, ist das Gerangel in der zweiten europäischen Reihe gross. Fünf WM-Teilnehmer von 2006 (Polen, Schweden, Kroatien, die Ukraine und Tschechien) schafften es diesmal nicht.



Zlatan Ibrahimovic und seine Schweden sind nur eines von vielen Teams, die 2010 nicht dabei sein werden. /

Die Ukraine, 2006 immerhin WM-Viertelfinalist, ging seither in den Qualifikationen leer aus. Dafür darf sich an der WM 2010 ein Trio präsentieren, das die beiden letzten grossen Turniere verpasst hatte (Dänemark, Endrunden-Debütant Slowakei und Slowenien).

Türkei und Russland müssen zuschauen

Griechenland war zwar an der EURO 2008 dabei, fehlte aber an der WM in Deutschland. Wie schwierig die Qualifikation in Europa ist, hatten die Griechen vor vier Jahren schmerzlich erfahren, als sie als amtierender Europameister scheiterten. Diesmal blieben die Türkei und Russland als EM-Halbfinalisten in der WM-Qualifikation auf der Strecke. Beide hatten zuvor schon die WM in Deutschland verpasst. Neben Türken und Russen erleben auch Tschechen, Kroaten, Schweden, Rumänen, Polen und Österreicher die WM bloss als Touristen oder TV-Zuschauer. Die Hälfte des Teilnehmerfeldes der EURO 2008 in der Schweiz und Österreich scheiterte auf dem Weg nach Südafrika. 22 Verbände, fast die Hälfte der UEFA-Mitglieder, qualifizierten sich für wenigstens eine der letzten drei Endrunden. 22 Verbände also, die mit intakten Chancen in eine Ausscheidung steigen, und die gerade an einer WM als aussichtsreiche Anwärter für einen Platz in den Achtelfinals gelten (würden).

Schweiz gehört zu illustrem Kreis

Vor diesem Hintergrund ist auch der UEFA-Entscheid nachvollziehbar, die EM-Endrunde ab 2016 auf 24 Teilnehmer aufzustocken. Eine Verwässerung des Niveaus ist dadurch kaum vorstellbar. Weil die Zahl der kompetitiven Mannschaften derart gestiegen ist, schafften nur sieben Teams das Triple mit WM 2006, EM 2008 und WM 2010. Dass zu diesem illustren Septett neben den Giganten Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Holland und Portugal auch die Schweiz gehört, ist Beleg für das ausserordentliche Niveau, auf dem die SFV-Auswahl seit Jahren Konstanz aufweist. Nimmt man diese Statistik zur Hand, muss man die Schweiz im breiten Feld der zweiten europäischen Garde an die Spitze stellen - vor Ländern wie Russland, der Türkei, Schweden oder Kroatien.

«Nati» wie Spanien und Deutschland

Teilnehmer WM 2006, EM 2008, WM 2010 (7): Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Portugal, Holland, Schweiz. Nur Teilnehmer WM 2006 und WM 2010 (2): England, Serbien. Nur Teilnehmer EM 2008 und WM 2010 (1): Griechenland. Nur Teilnehmer WM 2006 und EM 2008 (4): Schweden, Kroatien, Polen, Tschechien. Nur Teilnehmer WM 2010 (3): Dänemark, Slowenien, Slowakei. Nur Teilnemer WM 2006 (1): Ukraine. Nur Teilnehmer EM 2008 (4): Österreich, Rumänien, Türkei, Russland.

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