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Mann attackiert Silvio Berlusconi mit der Faust

Rom/Wien - Ein offenbar seelisch gestörter Mann hat Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi in Mailand mit einem Faustschlag verletzt. Berlusconi erlitt einen Nasenbeinbruch, die Unterlippe wurde verletzt und zwei Zähne wurden abgebrochen.

zel / Quelle: sda / Sonntag, 13. Dezember 2009 / 19:45 h

Der Täter hatte den Premier nach einer Rede auf dem Domplatz beim Einsteigen ins Auto angegriffen. Berlusconi sackte zusammen und wurde von seinen Leibwächtern umgehend in ein Auto verfrachtet und ins Spital gebracht. Fernsehbilder zeigten den Regierungschef mit geschwollenem Gesicht und blutverschmiertem Mund. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete unter Berufung auf Spitalkreise, Berlusconi habe zu keinem Zeitpunkt das Bewusstsein verloren, solle aber zur Beobachtung 24 Stunden im Spital bleiben. Als er die Notaufnahme verliess und in sein Zimmer gebracht wurde, rief er wiederholt «Es geht mir gut, es geht mir gut».



Der an der Lippe blutende Berlusconi sackte kurz zusammen und wurde sofort in das Auto gesetzt und in ein Spital gebracht. (Archivbild) /

Sein Arzt erklärte, Berlusconi sei «mitgenommen und niedergeschlagen».

Bisher unbescholtener Mann

Der Täter wurde sofort festgenommen und identifiziert. Es handelt sich um einen 42-jährigen, bisher unbescholtenen Mann. Laut Ansa wurde er seit zehn Jahren wegen seelischer Probleme behandelt. Der Polizei zufolge ist noch unklar, ob er selbst zugeschlagen oder mit einem Gegenstand - laut Medien möglicherweise eine Miniaturausgabe des Mailänder Doms - nach dem 73-jährigen Politiker geworfen hat. Staatspräsident Giorgio Napolitano verurteilte den Angriff und sprach Berlusconi seine volle Solidarität aus. Die mit Berlusconi verbündete Lega Nord sprach von einem «faschistischen Klima». Auch der Chef der oppositionellen Demokratischen Partei, Pier Luigi Bersani, bezeichnete den Angriff als «unglaublich». Der in seiner Politik und in seinem Auftreten heftig umstrittene Berlusconi war in Mailand, um eine Mobilisierungskampagne seines rechten Lagers für die Regionalwahlen im März anzuführen. Er hatte eine Rede vor Tausenden Anhängern seiner Partei Pdl (Volk der Freiheit) gehalten und der politischen Linken «Hass und Missgunst» vorgeworfen. Zudem kritisierte er erneut die Richter als «politisiert».

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