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Alle warten in Kopenhagen auf Obama

Kopenhagen - Nachdem die nächtliche Verhandlungsrunde beim Klimagipfel ohne sichtbare Fortschritte beendet worden ist, ruhen die Hoffnungen nun auf Barack Obama: Der US-Präsident ist am Morgen in Kopenhagen eingetroffen.

tri / Quelle: sda / Freitag, 18. Dezember 2009 / 07:03 h

Die Präsidentenmaschine Air Force One landete am Vormittag auf dem Kopenhagener Flughafen. Nach einer Begegnung mit dem gastgebenden dänischen Regierungschef Lars Loekke Rasmussen will sich der US-Präsident unter anderem am Vormittag mit dem chinesischen Regierungschef Wen Jiabao treffen. Ein Streit zwischen Washington und Peking über die internationale Überprüfbarkeit von Klimaschutzmassnahmen gilt als eines der Haupthindernisse für ein umfassendes Abkommen in Kopenhagen.

Noch keine grobe Linie gefunden

In der Nacht gelang es Unterhändlern einer Kerngruppe der wichtigsten Staaten und Regionen nicht, wenigstens eine grobe Linie in die wichtigsten Streitpunkte zu bringen. Sichtlich gestresst verliessen Minister und Delegierte in den frühen Morgenstunden den Verhandlungssaal im Kongresszentrum. Der schwedische Ministerpräsident und amtierende EU-Ratspräsident Fredrik Reinfeldt sagte dem Fernsehsender SVT: «Die Lage ist sehr ernst.» Es gebe eine Gruppe beim Gipfel, die sich «nicht konstruktiv» verhalte und verwies auf Schwellenländer wie China und Indien.



Der EU-Ratsvorsitzende und schwedische Regierungschef Fredrik Reinfeldt: «Es ist noch nicht vorbei.» /

Auch die USA hätten «nicht genug getan», sagte Reinfeldt unmittelbar vor einem weiteren Sondertreffen der Kerngruppe. Stimmung ist schlecht Die Stimmung bei dem Mammuttreffen mit mehr als 10'000 Delegierten sei schlecht, hiess es aus Verhandlungskreisen. Die Kerngruppe von gut zwei Dutzend Spitzenpolitikern soll eine politische Erklärung für die Plenums-Verhandlungen des Weltklimagipfels erarbeiten.

«Wir brauchen die Zustimmung jeder einzelnen Delegation», betonte Japans Premierminister Yukio Hatoyama. Ziel war eigentlich die Einigung auf die wichtigsten Eckpfeiler eines Weltklimaabkommens, das von 1. Januar 2013 an das Kyoto-Protokoll ablösen soll.

Am Vorabend hatte Umweltminister Moritz Leuenberger im Namen der Schweiz bekannt gegeben, dass das Land kurzfristig weitere 50 Millionen Franken jährlich für den Ausgleichsfonds für Klimaschäden bereitstellen wolle.


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