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Sarkozy will Nachtsitzung für Klima-Abkommen nutzen

Kopenhagen - Angesichts der festgefahrenen Verhandlungen in Kopenhagen haben Politiker aus aller Welt vor einer Niederlage im Kampf gegen den Klimawandel gewarnt. Es kam zu teils dramatischen Appellen. Frankreichs Staatschef Sarkozy will derweil eine Nachtsitzung abhalten.

smw / Quelle: sda / Donnerstag, 17. Dezember 2009 / 18:13 h

In den Appellen riefen die Politiker zum Abschluss eines verbindlichen Abkommens mit Reduktionszielen und einem Fonds zur Kompensation der ärmeren Länder auf. Bislang haben sich die 193 Staaten nach fast zwei Wochen Verhandlungen noch auf keinen Eckpunkt eines Klima-Abkommens einigen können. Offen sind besonders die Kürzung des CO2-Ausstosses und die Hilfen für die ärmsten Länder der Welt. Dass Gastgeber Dänemark resignierte, einen weiteren Kompromissvorschlag zu machen, zeigte den Ernst der Lage. Der dänische Regierungs- und Konferenzchef Lars Loekke Rasmussen ernannte seine frühere Klimaministerin Connie Hedegaard zur Leiterin von zwei Arbeitsgruppen.



Sarkozy will angesichts des schleppenden Fortgangs der Verhandlungen eine Nachtsitzung abhalten. (Archivbild) /



Bundesrat Moritz Leuenberger und der technische Leiter der Schweizer Delegation, Thomas Kolli am Weltklimagipfel in Kopenhagen. /

Diese sollen ihre Ergebnisse den Staats- und Regierungschefs in Form von zwei Dokumenten vorlegen. Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy will angesichts des schleppenden Fortgangs der Verhandlungen eine Nachtsitzung abhalten, um ein Abkommen auf Ebene der Staatschefs vorzubereiten, erklärte die französische Präsidentschaft am Abend. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Grossbritanniens Premierminister Gordon Brown hätten der Initiative zugestimmt. Als wahrscheinlich galt nach Einschätzung von Diplomaten jedoch, dass die etwa 120 Staats- und Regierungschefs nur noch über eine Schlusserklärung verhandeln, die keinerlei verbindliche Ziele für eine Verringerung des Treibhausgasausstosses enthält.

Leuenbergers Appell

Der Schweizer Umweltminister Moritz Leuenberger rief die Gipfelteilnehmer auf, angesichts der existenziellen Frage eine Antwort zu geben. Im Namen der Schweiz gab er bekannt, dass das Land kurzfristig weitere 50 Millionen Franken jährlich für den Ausgleichsfonds für Klimaschäden bereitstellen wolle. Wie die EU werde die Schweiz ihre Emissionen um 20 Prozent reduzieren. Die Schweiz sei auch bereit, bis 2020 den Ausstoss gar um 30 Prozent zu verringern, wenn andere Industrie- und Schwellenländer mitzögen.

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