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Italien will keinen Gesichtsschleier

Rom - Nach französischem Beispiel wird jetzt auch in Italien über ein Verbot des Ganzkörperschleiers für muslimische Frauen diskutiert. Die italienische Frauenministerin Mara Carfagna sprach sich für eine Revision des geltenden Vermummungsverbots aus.

tri / Quelle: sda / Mittwoch, 27. Januar 2010 / 10:48 h

«Man muss in das Gesetz auch ein ausdrückliches Verbot einführen, den Gesichtsschleier zu tragen, der nur Sehschlitze für die Augen offen lässt (Niqab) oder diese sogar noch mit einem Gitter verdeckt (Burka)», sagte die Ministerin im Interview mit der Turiner Tageszeitung «La Stampa». Laut der Ministerin sollte man Muslimen die italienische Staatsbürgerschaft verweigern, wenn sie ihre Frauen zwingen, den Gesichtsschleier zu tragen. «Nur so kann es wahre Integration geben», meinte Carfagna.

«Burka ist kein religiöses Symbol»

Die Burka sei kein religiöses Symbol, wie auch die geistlichen Führer des Islam anerkannt hätten, sondern «ein Akt der Unterdrückung der Männer gegenüber der Frau».



Die italienische Frauenministerin Mara Carfagna plant ein Burka-Verbot. /

«Auf diese Weise will man Frauen lebenslang unmündig halten. Den Gesichtsschleier zu verbieten, heisst die jungen Migrantinnen von den Ghettos zu befreien, in denen man sie halten will», erklärte Carfagna.

Muslimische Frauen, die ihr Gesicht verschleiern, sollen in Frankreich nicht mehr mit öffentlichem Bus oder Bahn fahren dürfen. Eine parteiübergreifende Parlamentskommission empfahl am Dienstag nach sechsmonatiger Arbeit ein vollständiges Gesichtsverschleierungsverbot in öffentlichen Einrichtungen.

Auch der Zutritt zu Schulen, Spitälern und Behörden wäre Burka- und Niqab-Trägerinnen damit untersagt. Diese Initiative stiess in Italiens Regierungskreisen auf Beifall.


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