Jonathan Rossini spielt von Beginn weg

St. Gallen. WM-Vorbereitungsspiel Schweiz - Uruguay (Ankick: 20.15 Uhr). SR Rizzoli (It). Das Pech der verletzten Diego Benaglio, Alex Frei, Benjamin Huggel, Blaise Nkufo und Philippe Senderos kann zum Gl�ck f�r Spieler aus der zweiten Reihe werden. Hitzfeld betonte gestern im Mannschaftshotel in Feusisberg nochmals, dass die T�ren zum Nationalteam immer f�r alle offen seien. Deshalb hat er auch erstmals Davide Chiumiento ins Kader berufen, der sich noch 2004 und 2005 gegen die Schweiz und f�r sein zweites Heimatland Italien entschieden hatte. Ebenfalls erstmals selektioniert wurden von Hitzfeld der Serie-B-Verteidiger von Sassuolo, Jonathan Rossini, und das erst 18-j�hrige Basler Talent Xherdan Shaqiri.

Rossini neben Grichting

Zumindest Rossini wird heute Abend in der St. Galler AFG-Arena von Beginn weg deb�tieren. Der grossgewachsene und technisch beschlagene Tessiner kommt f�r Senderos von Beginn weg neben St�phane Grichting zum Einsatz. Der Everton-Verteidiger war zwar am Montag ins Camp einger�ckt, ist jedoch gestern wegen leicht �berdehnter Knieb�nder wieder nach England gereist. Hitzfeld: �Es ist wertvoll f�r mich, zu sehen, wie sich die Neuen auf dem Spielfeld und in der Gruppe bewegen. Verletzungen kann es auch vor der WM geben, deshalb ist es gut, jetzt schon improvisieren zu k�nnen.�

Hitzfeld bleiben im WM-Jahr nur noch wenige Gelegenheiten, seine Mannschaft auf dem Spielfeld am Werk zu sehen. Am 1. Juni steht im Rahmen des Vorbereitungscamps (Crans-Montana) in Sion der Vergleich mit Costa Rica an, vier Tage sp�ter folgt in Genf das abschliessende Duell mit Weltmeister Italien. Doch bereits zuvor, am 11. Mai, muss er der FIFA eine erste WM-Kaderliste mit maximal 30 Namen abliefern. Die endg�ltige Selektion der 23 WM-Fahrer erfolgt schliesslich am 1. Juni, also gleich im Anschluss an das Spiel gegen Costa Rica.

Streller und Derdiyok beginnen

Trotz der zahlreichen Ausf�lle und dreier neuer Spieler will Hitzfeld nicht von seinem bisherigen 4-4-2- oder 4-4-1-1-System abweichen. Weitere �berraschungen neben Rossini wird es in der Startformation gegen Uruguay kaum geben. Anstelle von Diego Benaglio wird Marco W�lfli im Tor stehen, Benjamin Huggel d�rfte im defensiven Mittelfeld durch Pirmin Schwegler ersetzt werden und f�r die verletzten St�rmer Frei und Nkufo gelangen die beiden formstarken und treffsicheren Marco Streller und Eren Derdiyok zum Einsatz.

Pfiffe in St. Gallen

Streller wird damit an jenen Ort zur�ckkehren, der f�r ihn mit ganz schlechten Erinnerungen verbunden ist. Am 30.

Deb�tant Jonathan Rossini hat Hitzfeld �berzeugt. / Foto: EQ Images

Mai 2008 war er vom St. Galler Publikum im letzten EM-Test gegen Liechtenstein (3:0) gnadenlos ausgepfiffen worden und hatte danach entnervt seinen R�cktritt aus der Nationalmannschaft im Anschluss an die EM erkl�rt. Ein Ereignis, das Nationalcoach Hitzfeld sehr entt�uscht hatte und welches er gestern explizit nochmals ansprach: �Das hatte mich damals gewaltig gest�rt und auch v�llig �berrascht. Ich kenne solche Vorkommnisse nicht aus anderen L�ndern. Nat�rlich habe ich mir Gedanken gemacht, ob wir nochmals in St. Gallen spielen wollen. Es kann nicht sein, dass die eigenen Spieler ausgepfiffen werden.�

Streller selber hat sich seine R�ckkehr in die Startformation des Nationalteams nach eineinhalb Jahren als 15-facher Saisontorsch�tze redlich verdient. Sein Selbstvertrauen ist derart gewachsen, dass er am letzten Sonntag gegen Bellinzona erstmals seit seinem Fehlschuss bei der WM 2006 gegen die Ukraine wieder zu einem Elfmeter antrat und sicher verwandelte.

Vergleich mit Chile

Der heutige Gegner Uruguay wurde von Hitzfeld gezielt ausgesucht, um die WM-Partien gegen Chile und Honduras simulieren zu k�nnen. �Ich denke, es wird kein typisches Testspiel geben. Uruguay spielt sehr hart und geht bis an die Grenzen des Erlaubten. Wir m�ssen mit harten Bandagen dagegen halten. Wichtig ist f�r mich, zu sehen, wie meine Spieler den Kampf annehmen. Der Gegner wird die R�ume eng machen und blitzschnell umschalten. Dieser Vergleich ist sehr wertvoll f�r uns im Hinblick auf die WM.�

Hitzfeld hat es innerlich enorm gewurmt, dass im November das letzte Spiel im so erfolgreichen 2009 gegen Norwegen verloren gegangen war. Zuvor war er letztes Jahr in acht Partien ungeschlagen geblieben. �Da war zu wenig Ernsthaftigkeit dabei. Das will ich gegen Uruguay auf keinen Fall mehr erleben.� Wer es trotzdem versucht und sich eventuell aus Angst vor einer Verletzung zur�ckh�lt, f�r den k�nnte das negative Folgen haben. Die Zeit bis zur WM vergeht schnell, in genau 15 Wochen steht das WM-Auftaktspiel in Durban gegen Europameister Spanien an.

St. Gallen. WM-Vorbereitungsspiel Schweiz - Uruguay (Ankick: 20.15 Uhr). SR Rizzoli (It).

Die veraussichtlichen Startformationen:

Schweiz: W�lfli; Lichtsteiner, Rossini, Grichting, Spycher; Behrami, Pirmin Schwegler, Inler, Barnetta; Streller, Derdiyok. -- Ersatz: Leoni; Von Bergen, Ziegler; Chiumiento, Fernandes, Padalino, Shaqiri; Bunjaku. -- Verletzt: Benaglio, Frei, Huggel, Nkufo, Senderos.

Uruguay: Muslera (Lazio Rom); Maximiliano Pereira (Benfica Lissabon), Scotti (Colo Colo/Chile), Godin (Villarreal), Fucile (FC Porto); Diego Perez (Monaco), Gargano (Napoli), Alvaro Pereira (FC Porto), Ignacio Gonzalez (Levadiakos/Grie); Luis Suarez (Ajax Amsterdam), Forlan (Atletico Madrid). -- Abwesend: Lugano (Fenerbahce Istanbul), Caceres (Juventus Turin), Victorino und Alvaro Fernandez (beide Universidad de Chile).

Jonathan Rossini spielt von Beginn weg

Im drittletzten Testspiel vor dem ersten WM-Auftritt gegen Spanien ist Nationalcoach Ottmar Hitzfeld heute gegen Uruguay (SF2 live, 20.15 Uhr) zum Improvisieren gezwungen. Ihm fehlen in St. Gallen gleich f�nf Stammspieler.