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Papst Benedikt fordert «weltliche» BestrafungRom - Papst Benedikt XVI. hat sich über die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche in Irland beschämt geäussert. In seinem in Rom veröffentlichten Hirtenbrief an die irische Kirche forderte er eine Bestrafung der Verantwortlichen.bert / Quelle: sda / Samstag, 20. März 2010 / 12:25 h
Beim Umgang mit den Missbrauchsfällen in Irland seien «schwerwiegende Fehler» gemacht worden, schreibt das Oberhaupt der katholischen Kirche. Die Täter müssten sich für ihre Vergehen nicht nur «vor Gott», sondern auch vor ordentlichen Gerichten verantworten.
Den irischen Bischöfen warf Benedikt schwere Verfehlungen vor. Sie hätten versagt in ihrer Führungsaufgabe, den Kindesmissbrauch zu thematisieren. Die irische Kirche müsse entschlossen mit Ehrlichkeit und Offenheit ihren guten Ruf zurückgewinnen.
An die Opfer gewandt erklärte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche: «Sie haben schwer gelitten und das tut mir aufrichtig leid.» Er sei bereit, die Opfer zu treffen, um ihnen zu zeigen, dass er sich persönlich ihrer Leiden annehme.
In Irland hatten katholische Würdenträger laut zwei Untersuchungsberichten jahrzehntelang Vergewaltigungen und Misshandlungen von Minderjährigen durch Geistliche vertuscht. Insgesamt ist von 14'500 Opfern die Rede.
Papst Benedikt bedauert den Missbrauch Minderjähriger in Irland. (Archivbild) /
![]() Opfer von Hirtenbrief enttäuscht Zu den Missbrauchsskandalen in anderen Ländern, darunter auch in Deutschland, äusserte sich der Papst in dem Hirtenbrief nicht explizit. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, bezeichnete den Hirtenbrief dennoch als «klare Weisungen für die gesamte Kirche». Der Papst verurteile die schrecklichen Verbrechen, die an jungen Menschen begangen wurden. Vorrang habe für den Papst die Perspektive der Opfer. Irische Opfer sexueller Gewalt haben sich tief enttäuscht über den Hirtenbrief des Papstes gezeigt. Der Brief an die Katholiken in Irland sei weit davon entfernt, die Sorgen der Opfer sexueller Gewalt anzusprechen, erklärte das Bündnis One in Four. Das Schreiben von Benedikt XVI. konzentriere sich zu stark auf die rangniederen irischen Priester ohne die Verantwortung des Vatikans zu unterstreichen. Zudem fordere der Papst das Oberhaupt der katholischen Kirche in Irland, Kardinal Sean Brady, nicht zum Rücktritt auf, wie von Opfergruppen gefordert.
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