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Papst erkennt die Gefahr «durch die Sünde von innen»

Lissabon/Rom - Papst Benedikt XVI. ist zu einem viertägigen Besuch in Portugal eingetroffen. Auf dem Flug nach Portugal äusserte sich der Papst zu den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche. Die Kirche solle die Gründe bei sich selbst suchen, sagte er.

fkl / Quelle: sda / Dienstag, 11. Mai 2010 / 15:39 h

Man müsse heute auf schreckliche Weise erkennen, dass die grösste Gefahr nicht von äusseren Feinden komme, sondern «durch die Sünde von innen», sagte Benedikt. Das katholische Oberhaupt antwortete im Flugzeug auf Fragen von Journalisten zu den Missbrauchsvorfällen in Irland und Deutschland, die seit Monaten die katholische Kirche belasten. Die Kirche müsse dringend anerkennen, dass sie Busse und Läuterung brauche, sage der Papst weiter. Sie solle durch «Sühne, Gebet, Akzeptanz und auch Vergebung» einen Weg aus den Skandalen finden.



Die Kirche müsse anerkennen, dass sie Busse und Läuterung brauche, sagte der Papst. (Archivbild) /

Die Vergebung könne aber nicht die Gerechtigkeit ersetzen.

Das Flugzeug des Papstes landete um 10.57 Ortszeit (11.57 MESZ) auf dem Militärflughafen Figo Maduro in der Hauptstadt Lissabon. Der Pontifex wurde von Portugals Präsident Anibal Cavaco Silva sowie von Ministerpräsident José Sócrates und den Spitzen der portugiesischen Kirche empfangen.

«Botschaft der Hoffnung» sei nötig

Eine «Botschaft der Hoffnung» sei in «diesen Zeiten der Ungewissheit» nötig, sagte Cavaco Silva in seiner Begrüssungsrede in Anspielung auf die seit zehn Jahren andauernde schwere Wirtschaftskrise in Portugal.

Im Mittelpunkt der 15. Auslandsreise von Benedikt steht ein Besuch in Fátima. Der Marienwallfahrtsort etwa 120 Kilometer nördlich von Lissabon zählt neben Lourdes in Frankreich und Santiago de Compostela in Spanien zu den bekanntesten katholischen Pilgerstätten Europas.

Dort will der Papst am Donnerstag an den Feierlichkeiten zum Jahrestag der Marienerscheinung von 1917 teilnehmen.

 

 


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