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Tokio warnt vor Nationalismus

Tokio - Die Krise in den Beziehungen zwischen China und Japan hat auch zur Absage eines Spitzentreffens der Regierungschefs in New York geführt. In dem Streit um einen festgehaltenen chinesischen Kapitan und rohstoffreiche, unbewohnte Inseln machen sich beide Seiten gegenseitig Vorwürfe.

ade / Quelle: sda / Dienstag, 21. September 2010 / 15:53 h

Mit scharfen Worten machte Chinas Aussenministerium am Dienstag die Regierung in Tokio für die Eskalation verantwortlich. «Die japanische Seite macht Fehler über Fehler und verschlimmert die Situation», sagte Aussenministeriumssprecherin Jiang Yu vor der Presse in Peking. Ein erwartetes Gespräch zwischen den Regierungschefs Chinas und Japans, Wen Jiabao und Naoto Kan, am Rande des Millenniumsgipfels in New York wird daher nicht stattfinden. «In der gegenwärtigen Atmosphäre ist es offensichtlich nicht angemessen, ein solches Treffen abzuhalten», sagte die Sprecherin. Auch japanische Vertreter, darunter der nationalistische Gouverneur Tokios, Shintaro Ishihara, sagten ihrerseits Treffen mit der chinesischen Seite ab.

Tokio warnt vor Nationalismus

Der Streit begann am 7. September, als die japanische Küstenwache an den Inseln ein chinesisches Fischerboot aufbrachte. Dabei kam es zu einer Kollision.



Der japanische Regierungschef Naoto Kan. /

Japans Behörden halten seither den Kapitän fest. Gegen ihn wird ermittelt. In dem Territorialstreit geht es auch um die Ausbeutung von Rohstoffvorkommen und die Ausdehnung der jeweiligen Wirtschaftszonen in dem Seegebiet. «In Fragen des Territoriums und der Souveränität wird China nicht nachgeben», sagte die Sprecherin des Aussenministeriums in Peking. Japans Regierung rief zur Mässigung auf. «Die Zuständigen der Regierungen sowohl in Japan als auch in China sollten aufpassen, nicht zu sehr einen engstirnigen, extremen Nationalismus zu provozieren», sagte Regierungssprecher Yoshito Sengoku in Tokio.

Anti-japanische Proteste

China hatte am Wochenende die Kontakte auf der Ebene von Ministerien und Provinzen eingefroren und weitere Gegenmassnahmen angedroht. Im chinesischen Internet braut sich ein anti-japanischer Sturm zusammen. In Umfragen werden Sanktionen oder die Entsendung von Kriegsschiffen gefordert.

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