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Ligety: «Weltmeister Ted Ligety - das tönt ganz gut!»

Mit Ted Ligety hat sich in Garmisch (De) der beste Riesenslalom-Fahrer des Winters auch im WM-Rennen die Goldmedaille geschnappt. Für den 26-jährigen Amerikaner aus Park City wars der erste Triumph an Weltmeisterschaften.

bert / Quelle: Si / Freitag, 18. Februar 2011 / 23:52 h

Zuvor hatte Ligety vor zwei Jahren in Val d'Isère (beim Triumph von Carlo Janka auf der Bellevarde) WM-Bronze gewonnen. 2006 in Turin war er überraschend Olympiasieger in der Kombination geworden. 2008 und 2010 sicherte sich der achtfache Weltcup-Sieger (jeweils im Riesenslalom) die kleine Kristallkugel als bester Riesenslalom-Fahrer. Besonders stolz zeigte sich Ligety gestern, dass er als Favorit dem Druck habe standhalten können. Der dreifache Saisonsieger - im Dezember hatte er der Reihe nach die Riesenslaloms in Beaver Creek, Val d'Isère und Alta Badia für sich entschieden - war zuletzt in Adelboden (28. Platz) und Hinterstoder (13.) unter seinem Wert geschlagen worden. «Mein Selbstvertrauen war trotz dieser Resultate intakt», so der Amerikaner aus dem Bundesstaat Utah. Ligety, der als sein erstes Hobby «Mit Freunden rumhängen» angibt und auch regelmässig in Garmisch beim gleichaltrigen Deutschen Felix Neureuther anzutreffen ist, reichte auf der Kandahar die viert- und siebentbeste Laufzeit zum WM-Triumph. Der zweitklassierte Franzose Cyprien Richard, Sieger des Riesenslaloms von Adelboden, musste sich mit der knappen Marge von acht Hundertsteln geschlagen geben.

Weltmeister Ted Ligety - wie tönt das für Sie?

Ligety:

«Das tönt ganz gut. WM-Gold zu gewinnen, ist fantastisch.»

Die meisten Leute sahen in Ihnen auch den Top-Favoriten.

Ligety:

«Das ist zwar schön, doch es gibt keine Sieggarantie. Es ist vielmehr sehr hart, als Favorit ins WM-Rennen zu steigen. Umso befriedigender ist es, wenn man dann auch gewinnt. Der Gewinn von Olympia-Gold (2006 in Turin in der Kombination - Red.) war eine Überraschung. Damals hatte ich nicht viel Druck. Hier aber war ich der Favorit und der Druck gross. Schon der vierte Platz wäre als Misserfolg gewertet worden.»

Sie haben im Dezember die ersten drei Riesenslaloms des Winters gewonnen. Zuletzt in Adelboden und Hinterstoder gab es indes keine Spitzenplatzierungen mehr.

Ligety:

«Im Dezember lief es grossartig. Doch trotz der Resultate zuletzt blieb mein Selbstvertrauen intakt. Ich wusste, dass ich meinem skifahrerischen Können vertrauen kann.»

Wie haben Sie die beiden WM-Läufe erlebt?

Ligety:

«Der erste Lauf war viel offener gesteckt als die anderen zuvor in dieser Saison.



Ted Ligety will den Gesamtweltcup. /

Trotzdem war ich nahe bei den Besten. Der zweite Lauf war dann wieder enger gesteckt und eher so, wie wir es diesen Winter gewohnt sind. Weil ich nicht wie so oft Erster, sondern nur Vierter war, habe ich im Finallauf hart gepusht und viel Risiko genommen. Ich musste Gas geben und Druck auf die nach mir startenden Fahrer ausüben. Zum Glück sind mir nur wenig Fehler unterlaufen. Für mich war auch gut, dass Bode (Miller - Red.) früh zum zweiten Lauf startete und mir wichtige Tipps geben konnte.»

Wo sehen Sie weitere Gründe für Ihren Triumph?

Ligety:

«Der Wechsel zu meiner jetzigen Skifirma (Head - Red.) ist sicher einer. Ein Skiwechsel ist nie einfach, doch ich habe die passende Abstimmung gefunden. Zudem bin ich in viel besserer physischer Verfassung als in der Saison zuvor.»

Wie stufen Sie Ihren Erfolg ein?

Ligety:

«Weltmeisterschaften sind natürlich kleiner als Olympische Spiele, aber stehen klar über den normalen Weltcup-Rennen. WM-Gold ist deshalb sehr speziell für mich. Umso mehr, als die Olympischen Spiele in Vancouver für mich enttäuschend verliefen. Doch daraus habe ich auch viel Motivation geschöpft. Ich hatte den Drang, zu meiner besten Verfassung zurückfinden zu wollen. Im Riesenslalom ist mir dies gelungen. Doch ich habe weiterhin Arbeit, denn ich will mich gerade auch im Slalom verbessern.»

In Garmisch folgt noch der Slalom. Was erhoffen Sie sich von diesem Wettkampf?

Ligety:

«Bis auf ein Rennen (6. Platz in Zagreb - Red.) war das Abschneiden in diesem Winter im Slalom ungenügend. Ich hoffe doch, dass nun in Garmisch die Wende erfolgt.»

Wie stehen Sie zum Gesamtweltcup?

Ligety:

«Der Gesamtweltcup ist für mich das wohl grösste Ziel überhaupt. Du musst Wochenende für Wochenende gut fahren, um den Gesamtweltcup zu gewinnen. Das ist unglaublich schwierig.»

Und wie schätzen Sie ihre Chancen ein, den Gesamtweltcup einmal zu gewinnen?

Ligety:

«Ich habe in den letzten Jahren als Skirennfahrer starke Fortschritte gemacht. Ich habe mich sowohl mental wie physisch extrem entwickelt, ich bin reifer geworden. Ich entwickle mich definitiv immer mehr zum Allrounder. In diesem Winter habe ich regelmässig im Super-G und sogar auch in der Abfahrt Punkte geholt.»

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