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Hitzfeld enttäuscht - Die Hoffnung stirbt zuletzt

Ottmar Hitzfeld wertete das 0:0 in Sofia unmittelbar nach der Partie als grosse Enttäuschung. Die Chance, sich doch noch für die EM 2012 zu qualifizieren, sei nur noch theoretischer Natur. «Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.»

pad / Quelle: Si / Samstag, 26. März 2011 / 21:31 h

Der Selektionär der Schweizer beschönigte vor allem die völlig missratene erste Hälfte der Partie nicht. Er ortete eine flächendeckende Nervosität: «Hinten hatten wir zu viele Ballverluste. Das Mittelfeld bekam das Spiel nicht unter Kontrolle, und die Stürmer hielten die Bälle nicht.» Er wunderte sich nicht nur über die «Spielstärke der Bulgaren» in der ersten Phase der Partie, sondern auch über die erheblichen Rhythmusprobleme seiner Equipe. «Wir brauchten zu lange, um ins Spiel zu kommen. Das Mittelfeld war eine halbe Stunde lang nicht zu sehen.»

Behramis Verletzung

Auch der frühe Ausfall von Valon Behrami, der bei einem eigenen Foul eine Knieverletzung (womöglich ein angerissenes Aussenband) erlitt, missfiel dem Schweizer Nationalcoach natürlich: «Das war Pech und schränkte meine taktischen Möglichkeiten ein. Ich hätte sonst in der Schlussphase vielleicht noch Hakan Yakin oder Margairaz bringen können.» Die Problematik der neuformierten Mittelfeldachse hing auch mit den Schwankungen von Schlüsselfigur Gökhan Inler zusammen. Hitzfeld attestierte ihm zwar grosse Klasse, aber eben auch ein zu unreifes Verhalten in schwierigen Situationen: «Er braucht die Routine, manchmal den einfacheren Pass zu spielen.» Inler setze sich selber womöglich zu stark unter Druck.

«Alle hätten sich steigern müssen»

Inler allein war das Remis selbstredend nicht zuzuschreiben.



Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld. /

«Alle hätten sich steigern müssen. Die Leistung der ersten 30 Minuten war von allen nicht gut, das ist ja klar», stellte Hitzfeld klar. Und selbst in einer (weiteren) bitteren Stunde befasste sich der SFV-Coach bereits mit der nahen Zukunft: «Jetzt müssen wir versuchen, in England (im Juni) zu gewinnen. Gegen Spanien gelang uns ja schon einmal ein kleines Wunder.» Matthäus: «Beste erste Stunde unter meiner Leitung»

Das Ergebnis, welches keinem weiterhilft

Sein Amtskollege Lothar Matthäus hält eine solch wundersame Trendwende offenbar nicht mehr für möglich: «Heute hat kein Team einen Punkt gewonnen, sondern beide zwei Punkte verloren.» Der einstige Captain der deutschen Weltmeister-Mannschaft sprach aus, was alle medialen Beobachter bereits übermittelt hatten: «Ich denke mein Kollege Hitzfeld fühlt das Gleiche wie ich. Dieses Ergebnis hilft keinem weiter.» Die Chancen auf eine EM-Teilnahme hätten sich durch das torlose Unentschieden der beiden punktgleichen Teams somit nicht gerade verbessert. Es klang wie die bittere Zusammenfassung einer Partie, die gemessen am Chancenplus durchaus zu Gunsten der Osteuropäer hätte enden können. «Sie hätten das Spiel während 60 Minuten dominiert», hielt Matthäus zu Recht fest. Dem früheren Bayern-Star entging aber auch nicht, «dass wir in den letzten 20 Minuten konditionell nachliessen und müde wurden». Derweil Hitzfeld gesamthaft von einer erheblichen Enttäuschung sprach, fand Matthäus trotz des aus seiner Optik ärgerlichen Punktverlusts einen positiven Ansatz: «Es war die beste erste Stunde von Bulgarien unter meiner Leitung.»

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