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Kritik an Maurers Armee-Varianten

Bern - Ueli Maurers Varianten zur Armeegrösse der Zukunft stossen weder bei Befürwortern noch bei Gegnern der Armee auf Begeisterung. Die Ereignisse in Japan und im arabischen Raum liefern Militärkreisen aber neue Munition, um einen Mindestbestand von 120'000 Mann zu fordern.

bg / Quelle: sda / Donnerstag, 31. März 2011 / 16:34 h

Für die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) sind Maurers Varianten dagegen ein «stures Festhalten am Massenheer», wie sie in einer Mitteilung schreibt. Während Nachbarländer die Wehrpflicht aufheben würden, halte die Schweiz an längst überholten Szenarien der Landesverteidigung fest. Dass die Armee in Zeiten, in denen die Bedrohung durch die Klimakatastrophe offensichtlich werde, mehr Geld für das «sinnlose Massenheer» wolle, sei «ein Skandal». Für die Schweizerische Offiziersgesellschaft (SOG) steht hingegen fest, dass nur eine voll ausgerüstete Milizarmee mit einem aktiven Bestand von mindestens 120'000 Armeeangehörigen und einem jährlichen Budget von gut 5 Milliarden Franken den Verfassungsauftrag glaubwürdig erfüllen kann. Die anderen Modelle seien «dazu nicht in der Lage», schreibt die SOG. Sicherheit habe nicht nur ihren Wert, sondern auch ihren Preis.



Die Begeisterung zu Maurers Armee-Varianten bleibt aus. /

Taugliches Mobilmachungssystem fehlt

Die Arbeitsgemeinschaft für eine wirksame und friedenssichernde Milizarmee (AWM) fordert ebenfalls mindestens 120'000 Soldaten und 5 Milliarden. Ein Blick auf die Ereignisse in Nordafrika und im arabischen Raum zeige, dass die Bedrohungslage heute schwieriger vorherzusehen sei denn je. «Auch die Schweiz kann sehr rasch die Auswirkungen der aktuellen Umwälzungen zu spüren bekommen» - etwa in Form von humanitären Krisen oder Flüchtlingsströmen. Die Gruppe Giardino attestiert Maurers Departement zwar «guten Willen», sieht ihre Befürchtungen jedoch bestätigt. «Mit der laufenden Armeepolitik wird die Sicherheit von Land und Volk in grobfahrlässiger Weise gefährdet», schreibt die Gruppe. Japan habe gezeigt, dass nur rasch mobilisierbare, gut ausgerüstete Armeekräfte die Bevölkerung vor noch Schlimmerem schützen könnten. Die Schweiz habe nicht einmal ein taugliches Mobilmachungssystem.

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