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Über 50 Menschen im Jemen getötet

Sanaa - Der Machtkampf im Jemen wird immer blutiger. In der Hauptstadt Sanaa wurden in der Nacht auf Donnerstag bei Gefechten zwischen Anhängern der Staatsführung und Stammeskriegern 24 Menschen getötet. 28 weitere Menschen starben bei der Explosion eines Waffendepots.

dyn / Quelle: sda / Donnerstag, 26. Mai 2011 / 15:59 h

Präsident Ali Abdullah Saleh befahl die Festnahme von Stammesführer Scheikh Sadek al-Ahmar und von dessen neun Brüdern. Sie sollten sich wegen bewaffneter Rebellion vor der Justiz verantworten, teilte das Verteidigungsministerium mit. Mindestens 18 Menschen seien bei den nächtlichen Kämpfen zwischen der republikanischen Garde und Anhängern des Arhab-Stammes ums Leben gekommen, teilte ein Stammesvertreter mit. Im Hauptstadtbezirk Al-Hasaba wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur Saba bei Gefechten zwischen Anhängern Salehs und Mitgliedern des mächtigen Hasched-Stammes sechs weitere Menschen getötet, unter ihnen vier Zivilisten. Seit Beginn der Kämpfe zwischen Sicherheitskräften und Stammesvertretern am Montag starben mindestens 68 Menschen. Die Auseinandersetzungen waren am Mittwoch unter anderem in der Nähe des Flughafens wieder aufgeflammt. Der Flughafen wurde geschlossen. Am Donnerstag lief dort der Betrieb wieder normal, wie Saba meldete.



Ohne grösseren Eingriff oder Kompromiss droht Jemen der Bürgerkrieg. /

Umstände unklar

Das jemenitische Verteidigungsministerium teilte mit, das Munitionsdepot, bei dessen Explosion 28 Menschen starben, gehöre dem Bruder von Scheikh Sadek al-Ahmar, Hamid al-Ahmar. Dieser ist Geschäftsmann und Vorsitzender der grössten Oppositionspartei. Es blieb unklar, wann genau und unter welchen Umständen sich die Explosion ereignete. Al-Ahmar hatte sich im März von Saleh losgesagt und auf die Seite der Regierungskritiker geschlagen. Diese fordern seit Ende Januar den Rückzug des Präsidenten.

Am Rande eines Bürgerkriegs

Der Jemen steht am Rande eines Bürgerkriegs. Die USA forderten das nicht-diplomatische Botschaftspersonal und Familienangehörige zum Verlassen des Landes auf. US-Aussenministerin Clinton rief zu einem sofortigen Ende der Kämpfe auf und drängte Saleh zum wiederholten Mal zum Amtsverzicht. Die USA befürchten, dass ein Zusammenbruch des ohnehin schon finanziell angeschlagenen jemenitischen Staates die Sicherheit in der Region untergraben und auf das auf den weltgrössten Erdöl-Exporteur Saudi-Arabien übergreifen könnte.

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