Die Content-Industrie hat es bisher jedoch nicht geschafft, das wachsende Potenzial in Profite zu verwandeln. Ihr fehlen nach wie vor die Bezahlmodelle zur Monetarisierung und die User bedienen sich in der Regel kostenloser Angebote.
Solange die Medienschaffenden und ihre Branchen keine geeigneten Möglichkeiten finden, die vielversprechenden Kanäle lukrativ auszuschöpfen, «muss das Geld zwangsläufig über Werbung verdient werden», meint ein Marktbeobachter gegenüber pressetext. Dies dürfte jedoch wiederum bei den Mediennutzern eher auf Ablehnung stossen, die an der gefühlten Kostenloskultur des Internets zweifellos grossen Gefallen gefunden haben. Dabei ist die Hoffnung der Industrie auf eine Trendwende gerade im Mobile-Bereich stark.
Musikindustrie hinkt hinterher
Insbesondere die Musikindustrie hinkt der rasanten Entwicklung in Sachen Mobile Web, Smartphones und Cloud-Services hinterher. Allein in den USA haben in den letzten 30 Tagen 43 bzw. 46 Prozent der Android- bzw.
Apple-Benutzer sind fleissige App-Downloader und Gamer. /
der iOS-User auf ihren Geräten Songs online gestreamt oder mobil Radio gehört, wie die Marktforscher bei Nielsen aufzeigen. Im Gegensatz zur Games-Industrie, die zumindest teilweise App-Verkäufe und In-App-Erlöse umsetzen kann, weiss die Musikbranche aktuell kaum Profit aus dem hohen Marktpotenzial zu schlagen.
74 bzw. 79 Prozent der Android- und iOS-Anwender haben im vergangenen Monat Apps auf ihre Mobiltelefone geladen. Der Grossteil der genutzten Anwendungen dürfte kostenlos sein, wenngleich sich das App-Geschäft vergleichsweise als gewinnträchtig erweist. Die Apple-User liegen auch bei der mobilen Video-Nutzung vor den Androiden - mit 37 gegenüber 35 Prozent. Den wesentlich grösseren Datenverbrauch weisen mit durchschnittlich 582 Megabyte hingegen die Smartphone-Besitzer mit Google-Betriebssystem auf. Apple-Anwender konsumieren mit monatlich nur 492 Megabyte deutlich weniger Mobildaten.
