Carine Roitfeld bereut, Aufnahmen von rauchenden Models gemacht zu haben und verspricht, nie wieder einen Glimmstängel auf ihren Fotos zu zeigen. Die ehemalige Chef-Redakteurin der französischen 'Vogue' ist seit ihrem Rücktritt im Januar in eine Reihe von verschiedenen Projekten involviert. Besonders am Herzen liegt ihr eine Publikation namens 'Irreverent', die ihre bevorzugten Abbildungen, für die sie im Laufe ihrer Karriere verantwortlich war, zeigt. Nun veröffentlichte 'Vogue.com' einen ersten Ausschnitt aus dem Werk und sprach mit Roitfeld über ihr Projekt.
In dem Interview bedauerte die Stil-Ikone, dass sie früher so viele Models beim Rauchen abbildete und damit einen negativen Effekt auf viele junge Frauen hatte: «Das Buch ist meinem Mann gewidmet, der vor sieben Monaten mit dem Rauchen aufhörte. Als er die Entscheidung traf, sagte ich: 'Mein Gott, warum habe ich ihm bloss vorher nicht dabei geholfen, aufzuhören?' Jetzt habe ich beschlossen, dass ich nie wieder eine Zigarette in einem Shooting nutzen werde. Wenn man Mode-Fotos macht, dann spricht man eine ganze Reihe von Personen an; manche sind noch sehr jung und wie Schwämme. Wenn dein Mädchen also eine Zigarette raucht, dann könnten sie denken: 'Es ist cool, eine Zigarette zu rauchen, es sieht gut aus, deshalb sollte ich auch eine rauchen'.
Stil-Ikone Carine Roitfeld. /
Und das ist natürlich bescheuert.»
Zu wenig Rückhalt
Weiterhin sprach die Mode-Journalistin über die Förderung junger Talente durch die Fashion-Industrie. Sie zeigte sich besorgt darüber, dass französische Nachwuchs-Designer möglicherweise nicht genug Rückhalt bekommen und hoffte, dass sich das in der Zukunft ändern werde.
«Hier in Frankreich habe ich einige sehr gute junge Designer gesehen, aber sie haben nicht die Fähigkeit, auch gute Geschäftspersonen zu sein. Ich denke, in Amerika ist das anders. Ich bedauere, dass ich bei 'Vogue Paris' junge Designer nicht mehr unterstützt habe. Es ist wahr, wenn man ein Geschäft hat, dann hat man auch mehr Macht, um jemandem zu helfen. Meine letzte Ausgabe widmete ich jungen Designern. Okay, es war die letzte Ausgabe, aber immerhin ein Anfang», berichtete Carine Roitfeld.
