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Dubiose Datensammler jagen Schweizer UnternehmenLuzern - Die Staatskanzlei Luzern warnt vor zwei Unternehmen, die versuchen sich mit unlauteren Mitteln das Vertrauen von Schweizer Firmen zu erschleichen.bg / Quelle: pte / Dienstag, 13. September 2011 / 09:46 h
Der Bechtel Wirtschaftsverlag und Unternehmensdaternbank.info verschicken per Fax Aufforderungen, ihnen Firmendaten zukommen zu lassen. Teilweise sind die Schreiben mit dem Vermerk «Wirtschaftsinformation Kanton Luzern» versehen. «Die meisten Leute glauben, dass sie nur bestehende Daten korrigieren. Die Leute sind einfach gründlich. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl solcher Fälle stark angestiegen», sagt Hannes Seidelberger, Geschäftsführer des Schutzverbandes gegen unlauteren Wettbewerb gegenüber pressetext.
Langfristige Bindung Wer auf die dreisten Aufforderungen antwortet, handelt sich längerfristigen Ärger ein. Mit dem Antwortfax wird ein Vertrag abgeschlossen, der einen mindestens zweijährigen Bezug von Wirtschaftsinformationen und die Veröffentlichung der eingetragenen Daten beinhaltet. Der Staatskanzlei Luzern war es nicht möglich, die Adresse der Hintermänner zu ermitteln. «Mittlerweile sitzen die Hintermänner meist im Ausland. Da werden Faxnummern bei internationalen Anbietern gemietet. Das macht eine Ausforschung der Drahtzieher extrem mühsam», so Seidelberger. Es wird dringend davor gewarnt Anfragen der genannten Unternehmen zu beantworten. Auch in anderen Kantonen und Ländern treiben die fragwürdigen Anbieter ihr Unwesen.Per Fax werden die Aufforderungen an Firmen verschickt. /
![]() In Österreich beispielsweise bietet der Bechtel Wirtschaftsverlag unter anderem «Wirtschaftsnachrichten Oberösterreich» an, wie pressetext herausfand. Auch in anderen Bundesländern sind solche Schreiben aufgetaucht. Das System funktioniert nach dem selben Muster. Wer auf ein Fax reagiert, verpflichtet sich zwei Jahre lang monatlich 25 Euro für Wirtschaftsnachrichten zu berappen. «Das geht von ein paar hundert bis zu über tausend Euro Schaden pro Opfer. In Österreich haben wir pro Jahr mehr als 1.000 Geschädigte. Die Dunkelziffer ist sicher noch höher», sagt Seidelberger. Europäisches Problem Weil die Verfolgung im Ausland so schwierig ist, hält Seidelberger eine Lösung nur auf europäischer Ebene für möglich. «Ich weiss auch, dass die Kommission sich derzeit Informationen beschafft. Komplett gelöst wird das Problem auch dann nicht. Es gibt auch vereinzelt Anbieter, die von ausserhalb der EU operieren», erklärt Seidelberger. Im Fall des Wirtschaftsverlages Bechtel wurde bereits einmal eine Abmahnung verschickt. Reagiert hat das Unternehmen nicht.
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