Als Alternative zu den als unbeliebt geltenden «Meals Ready To Eat» (MRE) sollen abgepackte Sandwiches dienen. Dank Erkenntnissen aus der Lebensmittelforschung sind die belegten Brote bis zu zwei Jahre lang haltbar.
Sandwich statt Pulvernahrung
«Sie schmecken wie ein vollgesogener Pappkarton», schildert ein US-Soldat seine Erfahrungen mit den MRE-Menüs. Diese bestehen in der Regel aus Trockenmixturen, die nur noch mit Wasser ergänzt werden müssen. Sie stellen, besonders auf längeren Feldeinsätzen, die wichtigste Quelle für Nährstoffe und Kalorien dar.
Der wenig populären Pulvernahrung steht nun Konkurrenz ins Haus. Lange haltbare, belegte Brote sollen den Essensalltag wieder schmackhafter machen. Die Wissenschaftler der Army nutzten Erkenntnisse der Nahrungsmittelforschung zur Entwicklung extrem haltbarer Sandwiches, die in ihrer Verpackung zwei Jahre lang ohne Verfallserscheinungen überstehen.
Wasser und Luft als Hauptprobleme
Die wichtigsten Herausforderungen waren es, Nässe und Luftzufuhr in den Griff zu bekommen, erklärt der Forscher und Moderator George McGavin, der für die BBC-Dokumentation «After Life: The Strange Science of Decay» vor der Kamera stand. «Wenn man die Feuchtgkeit kontrollieren kann, kann man den Verderbnisprozess verlangsamen.
So ein schönes frisches Sandwich tischt das Militär natürlich nicht auf. /
Ohne Wasser können sich Bakterien nicht verbreiten. Darum ist Trocknung ein typischer Weg zur Haltbarmachung», erklärt er. Sauerstoff wiederum ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für das bakterielle Überleben und kann zudem chemische Prozesse in der Nahrung auslösen und beschleunigen.
Daher musste die Armee Brotbeläge entwickeln, die funktionieren wie Marmelade oder Honig. Beide Produkte enthalten einen relativ hohen Anteil an Wasser, geben dieses beim Kontakt mit dem Brot aber nicht ab, da es über den Zucker gebunden ist. Neben diesen beiden steht mittlerweile eine breite Palette an verschiedenen Zutaten zur Verfügung, um geschmackliche Abwechslung zu bieten.
Um dem Essen Luft zu entziehen, befindet sich in jeder Packung ein sogenannter Sauerstoffbinder. Im konkreten Fall handelt es sich um kleine Säckchen, die mit Metallspänen gefüllt sind. Diese binden die Luft im Rahmen der Oxidation in einer Schicht aus Rost.
Die Hightech-Brote erinnern ein wenig an Teigtaschen und kommen laut Interviews mit Testpersonen deutlich besser an, als die MRE-Rationen. Wann die Massenproduktion und Auslieferung startet, ist noch nicht bekannt.
