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Schweizer Muslime sollen sich mehr am öffentlichen Leben beteiligen

Bern - Schweizer Muslime sollten sich verstärkt im öffentlichen Leben engagieren; doch auch die Gesellschaft müsste sich ihnen gegenüber offener zeigen. Das fordert eine muslimische Gruppe, die sich mit den Folgen der Anti-Minarettinitiative beschäftigt hat.

knob / Quelle: sda / Freitag, 16. März 2012 / 13:07 h

Die Kommunikation und das staatsbürgerliche Engagement müssten verbessert werden, sagte Khaldoun Dia-Eddine von der Gruppe muslimischer Schweizerinnen und Schweizer (GMS) am Freitag vor den Medien in Bern. Die Gruppierung hat eine Broschüre mit Empfehlungen für die Behörden, aber auch für die Schweizer Muslime veröffentlicht. Dia-Eddine machte ein Beispiel aus dem Alltag: «Weshalb engagieren sich so wenige Schweizer Muslime in der Feuerwehr ihrer Gemeinde?» Damit Muslime präsenter würden, müssten sie sich nämlich auch in Vereinen einbringen, sagte Dia-Eddine. Doch andererseits stelle sich die Frage, ob ein Moslem bei der örtlichen Feuerwehr am richtigen Ort sei, fügte er an. Denn wenn nach einer Stunde Feuerwehrübung noch drei Stunden Alkohol getrunken werde, sei das für einen Muslimen nicht das Richtige. In einem solchen Fall müsste zum Beispiel dafür gesorgt werden, dass auch nichtalkoholische Getränke auf dem Tisch stünden.

Bessere Kenntnisse gefordert

Auch in den politischen Parteien müssten Muslime stärker vertreten sein, führte Dia-Eddine aus.



Damit Muslime präsenter werden, müssen sie sich in Vereinen einbringen. /

Generell brauche es zudem ein besseres Wissen über den Islam. Auch gebildete Schweizer hätten mitunter wenig Ahnung über Muslime. Dies merke er etwa in seiner Tätigkeit als Dozent auf Master-Stufe über «Business in der islamischen Welt». Die Gruppierung schlägt unter anderem vor, dass Gemeindebehörden und Kulturvereine den kulturellen Austausch durch Anlässe fördern. Ausserdem unterstützt die Gruppierung die Bestrebungen, eine einheitliche Institution zu gründen, die die Muslime in der Schweiz offiziell vertritt. Die GMS, der etwa 25 Personen angehören, wurde auf Initiative der Córdoba Stiftung in Genf gegründet. Als informelles Forum analysierte die GMS die Annahme der Anti-Minarettinitiative und formulierte Massnahmen, um die Präsenz Schweizer Muslime im öffentlichen Leben zu verbessern. Die GMS ist eine unabhängige, aber komplementäre Initiative zum «Muslim Dialog» vom Bund.

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