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Georgien jagt russische Hacker

Regierungsbericht entlarvt Methoden der Cyberkriminellen.

bert / Quelle: pte / Mittwoch, 14. November 2012 / 12:55 h

Seit vier Jahren bezichtigt Georgien Russland wiederholt Cyberattacken gegen Regierungsbehörden durchzuführen. Moskau sei auf der Suche nach geheimen Informationen, heisst es aus Tiflis. Ein neuer Bericht der georgischen Regierung bestätigt die Vorwürfe und entlarvt die Methoden der russischen Hacker, die sich durch Computerviren Zugang zu Rechnern verschafft haben, die hochsensible Daten gespeichert hatten. Doch jetzt schlägt Georgien zurück. Hacker enttarnt

Die russische Schadsoftware kann sich laut dem Bericht der Webcam oder sogar des eingebauten Mikrofons eines infizierten Rechners bemächtigen und somit vertrauliche Gespräche abhören. Nachdem Georgien die permanenten Angriffe registriert hatte, wurde eine Gruppe von Spezialisten angeheuert, die den russischen Hackern das Leben schwer machen sollten.

Das Georgia´s Computer Emergency Readiness Team (CERT) hat den Spiess jetzt umgedreht und nutzt infizierte Computer zu ihrem Vorteil. Rund 390 Infektionen wurden festgestellt, davon waren 70 Prozent in Georgien stationiert, der Rest auf der ganzen Welt. CERT speicherte auf einigen Computern eine gefälschte Datei mit dem Namen «Georgian-NATO Agreement», in der irreführende Informationen zu finden waren.



Georgien und Russland im Hacker-Krieg. /

Ausserdem integrierte das Team einen Virus, mit dem sie die russischen Hacker enttarnen wollten.

Schon bald liefen die ersten Hacker in die Falle und griffen auf die gefälschte Datei zu. Dem CERT-Team gelang es, auf die Webcam von einigen Hackern zuzugreifen und sie bei der Übeltat zu beobachten. Die Spuren führen zur bekannten russischen Hacker-Vereinigung «Russian Business Network», die für viele Cyberangriffe auf der ganzen Welt verantwortlich gemacht wird.

Bilder ahnungsloser Nutzer

«Was wir beobachten, ist eine Auslagerung von Konflikten in das Cybernetz. Hinter den Attacken stehen Länder wie China und Russland, die vor allem Kriegsspionage betreiben und Infrastrukturen erkunden», sagt Alexander Klimburg, Cyberkrieg-Experte beim Österreichischen Institut für internationale Politik.

Die Erfahrungen, die Georgien mit den Cyberangriffen gemacht hat, lassen sich laut Experten auch auf den Privatgebrauch umlegen. Die meisten PC-Nutzer können nämlich nicht abschätzen, wie gross die Gefahr aus dem Web sein kann. Computerviren können problemlos die Kontrolle über eine Webcam übernehmen und den ahnungslosen Nutzer beobachten. Im schlimmsten Fall können die Cyberkriminellen Kontodaten oder andere persönliche Informationen herausfinden.

Ein bekanntes Beispiel dieser Angriffe sind Webseiten, die Bilder von Nutzern infizierter Rechner hochladen. Meistens handelt es sich dabei um leicht bekleidete Frauen, die in Hacker-Kreisen als «Sklaven» bezeichnet werden.


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