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Heftige Kämpfe in Syrien

Beirut - Syrische Rebellen haben nach Angaben von Aktivisten die Provinzhauptstadt Raka im Norden des Landes fast vollständig eingenommen. An einigen Orten leisteten Regierungstruppen noch Widerstand. Mittlerweile bekommt auch der Irak den Konflikt in Syrien zu spüren.

fest / Quelle: sda / Montag, 4. März 2013 / 22:21 h

Bewaffnete überfielen im Irak einen Konvoi mit syrischen Soldaten und töteten mindestens 42 Syrer sowie sieben Iraker. Die syrischen Soldaten waren am Wochenende nach heftigen Kämpfen mit Aufständischen bei Jaarubijeh über die Grenze in den Westen des Irak geflohen. Der Überfall habe sich auf dem Rücktransport nach Syrien ereignet. Die Angaben wurden von zwei Offizieren bestätigt. In der Anbar-Provinz hiess es, die Angreifer seien Iraker gewesen. Die schiitischen Regierungsparteien in Bagdad unterstützen das syrische Regime. Viele irakische Sunniten sympathisieren indessen mit den Aufständischen.

Erste Provinzhauptstadt in Rebellenhänden

In Syrien vermeldeten die Rebellen, sie stünden vor der Einnahme der Stadt Raka. Gemäss Regimegegnern war an den Kämpfen auch die islamistische al-Nusra-Front beteiligt. «In den nächsten Stunden wird Raka die erste Provinzhauptstadt sein, die nicht vom Regime kontrolliert wird», sagte der Chef der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte der Nachrichtenagentur AFP.

Den Angaben zufolge wurde in der Stadt eine Statue von Hafes al-Assad, dem Vater und Amtsvorgänger des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, zerstört. Ein Polizeichef sei ums Leben gekommen. Zudem seien zwei ranghohe Vertreter der Sicherheitskräfte festgenommen worden.

Die Beobachtungsstelle mit Sitz in London stützt sich auf ein Netzwerk von Aktivisten und Medizinern in Syrien. Ihre Angaben konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Raka ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt am Fluss Euphrat in der Nähe der türkischen Grenze. Vor Beginn des Aufstands gegen Assad vor zwei Jahren zählte sie 240'000 Einwohner. Inzwischen haben in der Stadt mehr als 800'000 Syrer Zuflucht vor Kämpfen in anderen Teilen des Landes gesucht.

In der syrischen Provinz Aleppo nahmen Rebellen zudem den Militärflughafen Minigh aus mehreren Himmelsrichtungen in die Zange. Die Luftwaffe bombardierte die Angreifer. Bis zum späten Nachmittag zählte die Opposition landesweit 70 Tote.

Schweres Gefecht in Homs

Syrische Regierungstruppen starteten nach Angaben von Aktivisten am Montag einen Grossangriff auf die umkämpfte Stadt Homs. Die Gefechte seien «die schlimmsten seit Monaten», Dutzende regierungstreue Kämpfer seien getötet worden.

Die Beobachtungsstelle berichtete, Armeeangehörige sowie regierungstreue Milizen wollten Teile des Stadtzentrums zurückerobern, die von den Rebellen kontrolliert werden. Am Vortag waren demnach landesweit mehr als 230 Menschen getötet worden, darunter 109 Rebellen und 115 Regierungssoldaten.

Keine US-Waffen für Rebellen

US-Aussenminister John Kerry bekräftigte am Montag die Unterstützung seines Landes für die Rebellen. Die USA und befreundete Länder wollten die syrische Opposition weiter stärken, sagte Kerry bei einem Besuch in der saudischen Hauptstadt Riad. Waffenlieferungen an die Rebellen lehnte er jedoch erneut ab.

Kerrys saudiarabischer Amtskollege Prinz Saud al-Faisal sagte, das syrische Volk habe «das Recht, sich gegen die Tötungsmaschinerie des Regimes zu verteidigen». Er forderte ein internationales Embargo für Waffenlieferungen an die syrische Führung um Präsident Assad.

 


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