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Eurogruppe berät am Sonntag weiter über Zypern

Nikosia - Die Finanzminister der Eurogruppe haben für Sonntag ein Krisengespräch zur Lage auf Zypern vereinbart. Die Gespräche sollten um 18.00 Uhr (MEZ) beginnen, teilte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Samstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

bert / Quelle: sda / Samstag, 23. März 2013 / 15:00 h

Bei den Beratungen wird der Stand der Bemühungen Zyperns erörtert, einen Eigenanteil in Höhe von 5,8 Milliarden Euro für das Hilfspaket der Geldgeber-Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) aufzubringen. Zunächst hatte die Regierung am Samstag in Nikosia weiter Gespräche mit der Troika geführt. Im Mittelpunkt stand die Zwangsabgabe auf Geldeinlagen des grössten zyprischen Geldinstituts, der Cyprus Bank. Dort sollen russische Oligarchen Milliarden geparkt haben.

Nikosia schlägt eine Zwangsabgabe von 25 Prozent auf Spareinlagen über 100'000 Euro vor. Es blieb unklar, wann dieses letzte Gesetz dem Parlament präsentiert und wann darüber abgestimmt werden sollte. Mit einer Abstimmung am Samstagabend werde nicht mehr gerechnet, sagte der stellvertretende Parlamentspräsident Sokratis Sokratous.

Frist bis Montagabend

Um ein Rettungspaket von EU und IWF über 10 Mrd. Euro zu erhalten, muss Zypern selbst mindestens fast 6 Mrd. Euro zusammenbringen.



Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. /

Die EU hat dem Land dafür eine Frist bis Montagabend gesetzt.

Teil-Schritte dafür hatten die Abgeordneten am Freitagabend beschlossen. Ein erstes Paket mit einer Zwangsabgabe auch für Kleinsparer war allerdings am vergangenen Dienstag im Parlament gescheitert.

Erzbischof fordert Euro-Ausstieg

Der Fonds zur Rekapitalisierung der Banken soll unter anderem mit Mitteln aus der Rentenkasse und von der orthodoxen Kirche in Zypern gefüllt werden. Weiter beschloss das Parlament ein Gesetz zur Restrukturierung des angeschlagenen Bankensektors und bestätigte die Aufspaltung einer der grössten Banken der Insel (Popular Bank).

Das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche in Zypern hat sich derweil für einen Ausstieg Zyperns aus dem Euro ausgesprochen. «Es ist nicht einfach, aber wir müssen darauf so viel Zeit verwenden wie auf den Beitritt zum Euro», sagte Erzbischof Chrysostomos II. der griechischen Zeitung «Realnews» vom Samstag.

Der einflussreiche Kirchenmann sagte zur Begründung, dass die Gemeinschaftswährung nicht lange überleben werde. «Ich sage nicht, dass (der Euro) morgen zusammenbricht. Aber mit diesen Genies in Brüssel ist sicher, dass er nicht lange halten wird.» Es sei in der aktuellen Lage geboten, darüber nachzudenken, wie Zypern einem Zusammenbruch des Euro «entkommen» könne.

Der Erzbischof betonte, das Angebot der zyprischen Kirche gelte weiterhin, dem Staat durch ihr Vermögen in der Eurokrise zu helfen. Die Kirche, grösster Grundbesitzer Zyperns und einer der wichtigsten Akteure in der Wirtschaft, hatte angeboten, unter anderem Hypothekenkredite auf ihre Güter aufzunehmen.


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