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Syrische Regierung wirft Rebellen Massaker vor

Beirut/Damaskus - Syrische Rebellen haben nach Darstellung der Regierung in der Stadt Chan al-Assal ein Massaker an Zivilisten verübt. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete am Samstag, bei einer Rebellenoffensive auf die im Norden des Landes gelegene Stadt seien vergangene Woche 123 Menschen getötet worden.

asu / Quelle: sda / Sonntag, 28. Juli 2013 / 14:33 h

Die meisten von ihnen seien Zivilisten gewesen. Am Vortag hatte eine Rebellengruppe im Internet ein Video veröffentlicht, auf dem rund 30 blutverschmierte Leichen junger Männer zu sehen sind. Bei ihnen soll es sich um Mitglieder einer regierungstreuen Miliz handeln. Die Bilder stammen angeblich aus Chan al-Assal. Die der Opposition nahestehende Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte zudem mitgeteilt, in und bei der Stadt seien Anfang der Woche mehr als 150 Soldaten getötet worden, 51 von ihnen durch eine standrechtliche Hinrichtung.

Hinweise auf Tat radikaler Islamisten

Die oppositionelle Syrische Nationale Koalition verurteilte die Tat. Sie habe eine Kommission eingesetzt, um Berichte über den Vorfall zu untersuchen, teilte das Bündnis am Sonntag mit. «Videos zeigen, was offenbar die kollektive Hinrichtung einer Anzahl Soldaten ist», erklärte die Koalition. Sie sei entschlossen, die Verantwortlichen zu bestrafen.



Die oppositionelle Syrische Nationale Koalition verurteilte die Rebellenoffensive, durch die eine grosse Anzahl von Zivilisten getötet worden sind. (Symbolbild) /

Die Neunte Division der Freien Syrischen Armee (FSA) beanspruchte den Sieg in Chan al-Assal für sich. Die Nationale Koalition betonte jedoch, erste Befunde wiesen darauf hin, dass die Hinrichtungen nicht durch Rebellen unter dem Kommando der FSA begangen wurden. Die Videos, die von der Beobachtungsstelle verbreitet wurden, deuteten darauf hin, das die Tat von der dschihadistischen Al-Nusra-Front und der Ansar-al-Chilafa-Brigade begangen wurden. Letztere bezeichnet sich selbst aber als Teil der FSA.

Rebellen gespaltet

Der Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad fand anfangs viel Sympathie im Westen. Inzwischen wächst die Skepsis, denn bei den Rebellen haben dschihadistische Kräfte grossen Einfluss gewonnen. Häufig kommt es auch zu Kämpfen zwischen den verschiedenen Gruppen der Aufständischen. Ihre Spaltung hat die Position Assads wieder gestärkt. Menschenrechtler werfen sowohl den Assad-Truppen als auch den Rebellen Kriegsverbrechen vor. Dazu gehören die Tötung von Zivilisten ebenso wie willkürliche Hinrichtungen von Soldaten und der Einsatz von Chemiewaffen.

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