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Fieberhafte Suche nach Motiv für Schiesserei von Washington

Washington - Nach der tödlichen Schiesserei auf einem Marinestützpunkt mitten in der US-Hauptstadt Washington suchen die Ermittler fieberhaft nach dem Motiv des Schützen. Washingtons Bürgermeister Vincent Gray bekräftigte bei einer Medienkonferenz, dass es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe.

ga / Quelle: sda / Dienstag, 17. September 2013 / 07:31 h

Über die Hintergründe der Tat herrsche weiter Unklarheit, sagte Gray am Montagabend (Ortszeit). Unter den 13 Toten ist auch der Schütze, den die Polizei als einen 34 Jahre alten Mann aus dem US-Staat Texas identifiziert hat. Ein Dutzend Menschen sei verletzt worden. Die Bundespolizei FBI veröffentlichte Fotos des Täters im Internet. Er starb nach einem Schusswechsel mit der Polizei. US-Präsident Barack Obama ordnete an, die Flaggen in der Hauptstadt bis Freitag auf Halbmast zu setzen. Zuvor hatte er erklärt, die Verantwortlichen für den «feigen Akt» zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Ausserdem beklagte er, dass die USA erneut mit einer «Massenschiesserei» konfrontiert seien. Obama setzte sich nach dem Massaker vergangenen Dezember an der Grundschule von Newton für schärfere Waffengesetze ein, sein Vorhaben scheiterte aber im Kongress. Bis zum Januar 2011 war der Todesschütze aktiver Reservist der US-Marine, wie ein Pentagon-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Nach Angaben von Marinestaatssekretär Ray Mabus arbeitete der Mann in der Vergangenheit als privater Auftragnehmer für die Marine.

Zugang zum Gebäude verschafft

US-Medienberichten zufolge soll er sich mit dem Ausweis eines Ex-Mitarbeiters Zugang zum schwer bewachten Gebäude verschafft haben, wo er das Blutbad am Montag anrichtete. Er habe ein Sturmgewehr und anderen Waffen bei sich gehabt. Schon vor der blutigen Tat war der Schütze polizeibekannt. Im September 2010 soll er durch die Decke seiner Wohnung geschossen haben und dabei fast seine Nachbarin getroffen haben, berichtete der Sender NBC. Nach Angaben seines Vaters hatte er Probleme damit, seine Wutausbrüche unter Kontrolle zu bringen.



Nach der tödlichen Schiesserei auf einem Marinestützpunkt mitten in der US-Hauptstadt Washington suchen die Ermittler fieberhaft nach dem Motiv des Schützen. (Symbolbild) /

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 soll er aktiv bei den Rettungsmassnahmen mitgeholfen haben und an einer posttraumatischen Belastungsstörung gelitten haben.

Fahndung nach mutmasslichem Komplizen

Auch Stunden nach dem Blutbad fahndeten Polizei und FBI nach einem weiteren Mann in Militäruniform, der im Verdacht steht, ein Komplize des Todesschützen gewesen zu sein. Im Fall eines zweiten Verdächtigen gab die Polizei Entwarnung. Die Schiesserei ereignete sich am Morgen (Ortszeit) in Gebäude 197 auf dem Marine-Areal. Im Kommandokomplex arbeiten rund 3000 Menschen. Hunderte Mitarbeiter versuchten, sich vor dem Schützen in Sicherheit zu bringen. Augenzeugen berichteten im US-Fernsehen, wie sie Schüssen des Mannes nur knapp entgingen. Ein Techniker des Geländes wurde vor den Augen eines Marine-Kommandanten mit einem Kopfschuss niedergestreckt.

Senatssitzung abgesagt

Die Gegend, in der sich auch viele Wohnhäuser, Geschäfte und ein Baseball-Stadion befinden, wurde über Stunden weiträumig abgesperrt. Der Flughafen der Stadt setzte den Flugverkehr vorübergehend aus, nahm ihn aber später wieder auf. Der Senat sagte seine Nachmittagssitzungen ab. Auch ein Profi-Baseballspiel wurde verschoben. In den USA weckte der Fall Erinnerungen an den Amoklauf auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood in Texas. Dort erschoss im November 2009 der muslimische US-Militärpsychiater Nidal Hasan 13 Menschen, Dutzende wurden verletzt. Der 43-Jährige wurde dafür im vergangenen Monat von einer Militärjury zum Tode verurteilt.

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