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Die totale Dominanz

Kanada und die NHL dominierten das olympische Eishockey-Turnier der Männer. Die «Ahornblätter» verdienten sich den neunten Olympiasieg mit einem nahezu perfekten Spiel. Die kanadischen Experten sprachen gar vom «besten kanadischen Team aller Zeiten».

fest / Quelle: Si / Montag, 24. Februar 2014 / 17:29 h

Von den 100 Spielern der vier Nationen, die in Sotschi mindestens die Halbfinals erreichten, verdienen nur gerade elf ihr Geld nicht in der NHL. Die beste Liga der Welt wurde ihrem Ruf einmal mehr gerecht. Spielen die Besten gegeneinander, dann steht auch die hochgelobte russische KHL abseits. Das musste Gastgeber Russland erfahren. Die «Sbornaja» setzte immerhin auf neun Spieler aus der heimischen Liga, unter ihnen «Hochkaräter» wie Alexander Radulow oder Ilja Kowaltschuk.

Die Ansammlung russischer Kreativspieler scheiterte - wie schon so oft in den letzten Jahren - frühzeitig. Ihre kanadischen und amerikanischen Erzrivalen dagegen schafften es in die Endausmarchung um die Medaillen. Am Schluss jubelten die Kanadier und damit die «Erfinder» des Eishockeys über die Goldmedaille.

«Das beste Team»

Die Experten aus Nordamerika übertrafen sich nach dem 3:0-Finalsieg gegen Schweden mit Lob. Der kanadische Sender «TSN» sprach von einer «totalen Dominanz Kanadas» an diesem Turnier. «Es ist keine Frage, dass dies das beste kanadische Team war, das wir je gesehen haben», so der renommierte Fachmann und Kolumnist Bob McKenzie. «Das Team hatte vom Start bis zum Schluss einen funktionierenden Plan für jede Situation.»

Die besten Spieler der Welt machten in den entscheidenden Partien praktisch keine Fehler mehr. Wer Fehler beging, wurde bitter bestraft. Das mussten nicht zuletzt die Schweden im Final erfahren.



Das kanadische Team nach der Siegerehrung. /

Alle drei Tore fielen nach Nachlässigkeiten der Schweden.

Eishockey in Perfektion - das ging in Sotschi zumindest teilweise auf Kosten des Spektakels und der Unterhaltung. Der Final bot, anders als vor vier Jahren beim 3:2 n.V. zwischen Kanada und den USA, kein Drama und kein Spektakel. Die Stimmung im Bolschoi Ice Dome kochte im Gegensatz zu Vancouver nie über. Zu stark kontrollierten sich die Teams gegenseitig.

Pro und kontra Olympia

Am Schluss hatten die Kanadier die Bestätigung, dass sie die besten Eishockey-Profis haben. Daraus folgerte der «Toronto Star», dass die NHL-Stars auch in vier Jahren in Pyeongchang dabei sein müssen. «Jungs, kommt zurück», titelte die Zeitung.

Ob die NHL ihre Meisterschaft für die Winterspiele in Südkorea wieder unterbrechen wird, ist alles andere als klar. Die Spieler votieren dafür, die Klubbesitzer sind mehrheitlich dagegen. Als Beispiel dient beiden Seiten der «Fall Tavares». Der drittbeste Skorer der Liga und SCB-Lockout-Star des letzten Jahres zog sich in Sotschi einen Innenband- und einen Meniskusriss im linken Knie zu. Er fällt für den Rest der NHL-Saison aus. «Werden die IIHF und das IOC unsere Saisonkarten-Besitzer entschädigen?» fragte Garth Snow, der Manager der Islanders.

Die kanadischen Kolumnisten dagegen zeigten sich nach dem Final begeistert, als der an einer Krücke humpelnde Tavares von seinen Teamkollegen für die Siegesfeier und die Medaillenübergabe auf das Eis geholt wurde. «Obwohl er verletzt ist, blieb er da und freute sich, wie wenn nichts wäre», so der «Toronto Star». Diese Begeisterung und Freude für Olympia beweise, weshalb die NHL an die Olympischen Spiele gehört.

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