Polizei setzt Fahrenden-Protest in Bern eine Ende

Die Stadt Bern hatte bereits am Mittwoch die R�umung des Areals beschlossen, weil das Terrain f�r die am Freitag startende Fr�hjahrsmesse BEA ben�tigt wird.

Die Fahrenden ihrerseits machten klar, dass sie auf dem Gel�nde verharren wollen, bis sich die Beh�rden ihren Anliegen annehmen. Zun�chst hiess es, die Fahrenden wollten den Beh�rden die Schl�ssel ihrer Fahrzeuge �berlassen. Selber vom Platz fahren w�rden sie aber nicht.

Die Stadt Bern wollte der Gruppe diesen symbolischen Akt zun�chst gew�hren, wie Marc Heeb von der Berner Orts- und Gewerbepolizei sagte. Doch als er mit seinen Leuten am fr�hen Donnerstagmorgen auf dem Camp eingetroffen sei, seien die Fahrenden nicht parat gewesen und auch nicht mehr bereit, auf ihr Angebot zur�ckzukommen.

Die Fahrenden selber machten geltend, dass es keine offizielle Verf�gung f�r die R�umung gebe. Solange keine solche vorliege, w�rden sie nicht weggehen, sagte Gerard M�llhauser, einer der Sprecher der Gruppe.

R�umungsbefehl am Mittag

Die Stadt Bern erteilte daraufhin der Berner Kantonspolizei den Befehl zur R�umung. F�r die Polizei sei es «kein angenehmer Auftrag, aber einer, den die Polizei erf�llen muss», sagte der Kommandant der Berner Kantonspolizei, Stefan Bl�ttler.

Am Nachmittag stellte die Polizei den Fahrenden ein Ultimatum, den Platz innert zehn Minuten zu r�umen. Dieses liessen die Fahrenden verstreichen.

In der Folge umstellte die Polizei das Gel�nde und nahm umfangreiche Personenkontrollen in Angriff. Die Fahrenden wurden in eine Turnhalle nach Ittigen gebracht. Gegen 18 Uhr kamen erste Jenische zur�ck, um ihre Wagen vom Gel�nde zu holen.

Am fr�hen Donnerstagmorgen hat die Polizei mit der R�umung der Kleinen Allmend begonnen. /

Die R�umung verlief kontrolliert, Gewalt musste nicht angewendet werden.

Kampf um Lebensraum

Eine gr�ssere Gruppe Jenischer hatte am Dienstag das Gel�nde in Bern-Wankdorf in Beschlag genommen. Die Gruppe k�mpft f�r Lebensraum, der Fahrenden zustehe.

Am Donnerstag hofften die Fahrenden zun�chst noch, dass der Kanton ihnen einen Platz anbieten k�nnte. Doch die Hoffnung zerschlug sich. Der Kanton k�nne nicht sofort einen Platz f�r hunderte Fahrende aus dem �rmel sch�tteln sagte der zust�ndige Regierungsrat Christoph Neuhaus auf Anfrage.

Der Kanton Bern verf�gt seit 2011 �ber ein Konzept f�r Stand- und Durchgangspl�tze f�r Fahrende. Der Kanton habe rund 50 m�gliche Standorte gepr�ft und mit den Gemeinden Gespr�che gef�hrt. Die Ausbeute sei sehr bescheiden, ja ern�chternd, sagte Neuhaus.

Daf�r gebe es vielf�ltige Gr�nde. An manchen Orten d�rften laut Neuhaus aber auch Ressentiments gegen�ber Fahrenden eine Rolle gespielt haben.

Ein altes Problem

Der Mangel an Stellpl�tzen f�r Fahrende besch�ftigt die Politik, nicht nur im Kanton Bern, schon lange. Derzeit gibt es landesweit 15 Standpl�tze und 45 Durchgangspl�tze. N�tig w�ren 40 Stand- und 80 Durchgangspl�tze.

Mit der Ratifizierung eines Rahmenabkommens des Europarats verpflichtete sich der Bund schon 1998, die Lebensbedingungen der Schweizer Fahrenden als anerkannte nationale Minderheit zu verbessern. 2003 best�tigte das Bundesgericht, dass deren Bed�rfnisse im Rahmen der Raumplanung zu ber�cksichtigen seien.

Vor allem im Bereich der Richtplanung einiger Kantone habe sich zwar tats�chlich einiges in Bewegung gesetzt, anerkennt die Stiftung «Zukunft f�r Schweizer Fahrende». Bei der Umsetzung scheitere der Wille zur Erstellung neuer Stand- und Durchgangspl�tze aber meist an der fehlenden Akzeptanz bei der Bev�lkerung der Standortgemeinde.

Polizei setzt Fahrenden-Protest in Bern eine Ende

Bern - Die Polizei hat am Donnerstag begonnen, das Protestcamp der Fahrenden im Berner Wankdorf aufzul�sen. Dort hatten seit Dienstag einige hundert Jenische f�r mehr Stand- und Durchgangspl�tze in der Schweiz protestiert.