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Burkhalter skeptisch über Waffenruhe in der Ukraine

Genf - Bundespräsident und OSZE-Vorsitzender Didier Burkhalter ist skeptisch, was die Waffenruhe in der Ukraine angeht. Diese reiche nicht aus, sagte er am Montag in Genf. Er sei nicht optimistisch, was die Lage in der Ukraine betreffe.

asu / Quelle: sda / Montag, 8. September 2014 / 14:40 h

Er sei von Anfang an wenig optimistisch gewesen, sagte Burkhalter vor dem Schweizer Presseclub in Genf. «Eine Waffenruhe allein genügt nicht», meinte der Bundespräsident. Sie könne nur Bestand haben, wenn ein politischer Prozess in Gang gesetzt werde. So brauche es einen nationalen Dialog zwischen den Konfliktparteien innerhalb der Ukraine. Zudem müsse der Dialog zwischen dem ukrainischen und dem russischen Präsidenten fortgeführt werden. «Wir sind bereit zu helfen, wenn nötig, indem wir ein Treffen organisieren», sagte Burkhalter, der zurzeit auch Vorsitzender der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist.



Bundespräsident und OSZE-Vorsitzender Didier Burkhalter /

Keine Ängste nähren

Auf die Frage, ob die Krise in der Ukraine in einen neuen globalen Konflikt eskalieren könne, sagte Burkhalter, man müsse realistisch sein. «Hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges will ich keine Ängste nähren.» Es gebe allerdings «alte, sehr tiefsitzende Probleme und Schwierigkeiten in der europäischen Sicherheitsarchitektur». Dies bedeute nicht, dass er die Vision eines neuen Weltkrieges teile, sagte der Bundespräsident. «Ich bin überzeugt, dass wir eine Lösung für den Konflikt finden können, und dafür müssen wir mit Russland diskutieren.» Nur mit Sanktionen lasse sich der Konflikt nicht lösen. «Die Sanktionen können dazu dienen, alle Beteiligten an einen Verhandlungstisch zu bringen, aber es braucht einen Dialog auf nationaler und internationaler Ebene, um alle Fragen anzugehen», sagte Burkhalter. Er hoffe, dass ein Gefangenenaustausch zwischen den Regierungstruppen und den prorussischen Separatisten so bald wie möglich stattfinden könne, wie dies in der Vereinbarung zur Waffenruhe festgehalten sei. «Wir wären glücklich, wenn das noch diese Woche passieren würde», sagte Burkhalter.

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