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Apple liefert verheerendes, falsches Update aus

Schock für Millionen Apple-Kunden: Statt des lange erwarteten Software-Updates auf iOS8 haben in der Nacht auf Mittwoch offenbar viele Besitzer ein Hardware-Downgrade runtergeladen und installiert. Zu den Hintergründen des fatalen Fehlers ist noch wenig bekannt.

Marco Ratschiller / Quelle: Nebelspalter / Mittwoch, 17. September 2014 / 01:00 h

Bereits wenige Minuten nachdem der vermeintliche Download-Link zum neuen Betriebssystems iOS 8 verfügbar war, tauchten auf Twitter erste Horrormeldungen auf: Zahlreiche Smartphone-Besitzer hatten offensichtlich nicht ein neues Betriebssystem, sondern eine vorerst unbekannte Hardware heruntergeladen und installiert. Bilder, die inzwischen auf Social-Media-Netzwerken zirkulieren, lassen vermuten, dass es sich um ein umfangreiches Downgrade auf Apples «Newton» handelt, ein reichlich erfolgloses Produkt mit Flüssigkristallbildschirm, das die Firma von 1993 bis 1998 hergestellt und vertrieben hatte.

Neuer Patch angekündigt

Zur Stunde ist unklar, ob alle bisherigen Nutzer der Update-Funktion von diesem Fehler betroffen sind oder nur ein Teil. Die grosse Empörung in den sozialen Kanälen lässt aber auf ein verbreitetes Problem schliessen.



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Der Konzern selbst hat, anders als bei früheren Pannen, bereits zum Debakel Stellung genommen: «Wir sind dabei, die Fehlerquelle zu lokalisieren und suchen fieberhaft nach einer Lösung, um für betroffene Geräte so rasch wie möglich einen Hardware-Patch anzubieten.»

Fachleute zweifeln an rascher Hilfe

Experten bezweifeln allerdings, dass betroffene Apple-Kunden schnell wieder im Besitz ihrer ursprünglichen iPhone-Version sein werden. Wer das Hardware-Downgrade zu Apples «Newton» vollständig ausgeführt hat, verfügt demnach nur noch über eine serielle 8-Pin-Schnittstelle und einen Infrarot-Port. Für beide Schnittstellen ist die Übertragung von Hardware-Patches nicht vorgesehen, und beide Ports setzen entsprechende, kaum mehr gebräuchlich Schnittstellen auf dem Laptop voraus. Selbst wenn der Patch bald zu Verfügung stehen sollte, dürfte die Übertragung über IrDA mit 9600 Bit/s mehrere Tage benötigen - falls denn die vier AAA-Batterien in einem Newton-Gerät überhaupt so lange halten.

Sind auch die persönlichen Dateien betroffen?

Der noch grössere Schock dürfte allerdings erst kommen, wenn man die Hardware wieder von Newton aufs iPhone oder iPad hochgepatcht hat: «Leider müssen wir davon ausgehen, dass durch das Downgrade sämtliche Bilder auf dem Gerät in 16 Graustufen und und auf eine Grösse von 320 x 240 Pixel umgewandelt worden sind», warnt SRF-Redaktor und IT-Spezialist Guido Berger. Noch härter könnte es die iTunes-Musik-Bibliothek treffen: «Rechnen Sie für Ihre Lieblingsalben und -interpreten maximal noch mit achtstimmigen polyphonen Klingeltönen.» Korrigendum In einer früheren Version dieser Meldung wurde die Vermutung geäussert, dass das fehlerhafte Hardware-Downgrade für Schweizer Kunden auch das Mobilfunkabonnement auf die Leistungen und Preise von 1996 (Natel D) zurückgesetzt haben könnte. Der damalige Sprecher der PTT, Peter Trachsel (98), konnte aber inzwischen bestätigen, dass diese Annahme nicht zutrifft.

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