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Toffees als YB-DessertDer englische Traditionsklub Everton ist der Gegner der Young Boys in den Sechzehntelfinals der Europa League. «Wir haben das Ziel im Europacup schon übertroffen. Everton ist für uns das Dessert. Aber Toffees schmecken uns besonders gut», sagt YB-Trainer Uli Forte.jbo / Quelle: Si / Mittwoch, 18. Februar 2015 / 20:35 h
«Toffees» ist der Spitzname des neunfachen englischen Meisters Everton und heisst nicht anderes als Caramel- oder Rahmbonbons. Diese Süssigkeiten wollen die Young Boys vernaschen und erstmals in die Achtelfinals der Europa League vorstossen. «Das wird nicht leicht. Wir wollen aber nicht nur Spalier in der K.o.-Phase stehen, sondern unsere Chance nutzen», sagt Forte, der mit Ausnahme des rekonvaleszenten Matias Vitkieviez über sein komplettes Kader verfügen kann.
35 Millionen für Lukaku Die besten Zeiten der seit über 110 Jahren in der höchsten englischen Liga vertretenen «Toffees» liegen zwar 20 und mehr Jahre zurück. Als derzeitiger Tabellenzwölfter der Premier League mit nur fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz vermag das Team des spanischen Trainers Roberto Martinez auch dieses Jahr keine Stricke zu zerreissen. «Everton ist unter Wert klassiert», ist Forte überzeugt. «Sie haben individuelle Klassespieler. Allein im Sommer haben sie 35 Millionen Euro für Stürmer Lukaku von Chelsea ausgegeben. Vorsicht ist daher angebracht. Die Toffees sind defensiv solid und können erstklassig von Defensive auf Offensive umschalten. Sie sind ein klassisches Konterteam.» Auch Captain Steve von Bergen hebt den Warnfinger: «Everton ist defensiv sehr solide. In den letzten sechs Meisterschaftsspielen haben sie nur drei Gegentore eingefangen. Aber auch wir haben einen Lauf, obwohl mich die Vergangenheit wenig interessiert. Fussball wird hier und heute und auf dem Platz entschieden.» YB zuhause eine Macht Das «hier und heute» findet am Donnerstagabend um 19 Uhr im Stade de Suisse statt. Trainer Uli Forte - Everton ist unser Dessert. / Foto: EQ Images
20'000 Tickets gingen im Vorverkauf weg, 25'000 Zuschauer werden erwartet. Und sie sind erwartungsfroh, denn YB hat tatsächlich einige positive Serien vorzuweisen. Die Berner sind nach dem 4:2 gegen GC am Samstag auf Kosten des FC Zürich auf Platz 2 der nationalen Meisterschaft vorgerückt und haben die letzten neun Punktespiele nicht mehr verloren. Auch die Heimbilanz im Europacup ist überragend. Die letzten sieben Partien zuhause wurden gewonnen. In den fünf Heimspielen dieser Europa-League-Saison musste YB nur einen Gegentreffer gegen Debrecen (3:1) einstecken. In der Gruppenphase hatten Slovan Bratislava (5:0), Napoli und Sparta Prag (je 2:0) im Stade de Suisse das Nachsehen. Jetzt soll ein Polster ohne Gegentor für das Rückspiel in einer Woche im Goodison Park gelegt werden. Kunstrasen als Vorteil? Rückgrat des Teams aus Liverpool sind der bald 36-jährige amerikanische Torhüter Tim Howard und der Abwehrchef, der 32-jährige englische Internationale Phil Jagielka. Gefahr geht vom schottischen Internationalen Steven Naismith und vor allem vom belgischen Stürmerstar Romelu Lukaku (21) aus, der diese Saison schon achtmal getroffen hat, siebenmal in der Premier League. Everton ist diese Saison auswärts im Europacup ungeschlagen und gewann in Wolfsburg dank Treffern von Lukaku und seines belgischen Offensivpartners Kevin Mirallas mit 2:0. «Für uns könnte ein Vorteil sein, dass wir auf Kunstrasen spielen. Ich hoffe, dass die Engländer ihn hassen», fügt Trainer Forte an. «Ich bin zudem nicht überzeugt, dass viele Engländer unsere Spieler kennen. Vielleicht unterschätzen sie uns.» Dem widerspricht, dass Trainer Martinez YB gegen GC persönlich beobachtete und auch einen Spion zu einem Testspiel vor Meisterschaftsbeginn in Tessin geschickt hatte. YB setzt auf seine Defensive, aber auch auf Guillaume Hoarau in der Offensive. Der Franzose, den die Berner so gerne weiterverpflichten möchten, ist mit fünf Treffern der Top-Skorer der Young Boys in der Europa League und hat in 13 Meisterschaftsspielen schon sechsmal reüssiert. Nur Renato Steffen, der mit einem Transfer in die Bundesliga liebäugelt, kommt auf ähnliche Werte.
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