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Buhari sagt Boko Haram den Kampf an

Abuja - Nigerias künftiger Präsident Muhammadu Buhari hat der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram den Kampf angesagt. Er wolle Nigeria vom Terror befreien, versprach der Muslim Buhari.

nir / Quelle: sda / Mittwoch, 1. April 2015 / 17:45 h

«Boko Haram wird bald die Stärke unseres gemeinsamen Willens und unserer Entschlossenheit kennen lernen, diese Nation von Terror zu befreien und den Frieden zurückzubringen», sagte Buhari bei einer Siegesrede in der Hauptstadt Abuja. «Wir werden keine Mühen sparen, bis wir den Terrorismus besiegen», sagte der 72-Jährige bei einer Zeremonie, auf der er offiziell zum Wahlsieger erklärt wurde. Buhari hatte die Präsidentschaftswahl am Samstag und Sonntag gegen Amtsinhaber Goodluck Jonathan gewonnen. Dem war es nicht gelungen, den Vormarsch der Islamisten zu stoppen. Boko Haram hat vor sechs Jahren einen blutigen Aufstand begonnen, um im muslimischen Norden Nigerias einen Gottesstaat zu errichten. Buhari, der anders als der Christ Jonathan ein Muslim ist, hat im Norden Nigerias die meisten Stimmen erhalten.

Der Machtwechsel in Nigeria bahnt sich friedlich an. Buhari bezeichnete die friedliche Präsidentschafts- und Parlamentswahl vom Wochenende als «historisch». Amtlichen Angaben zufolge konnte Buhari bei der Wahl im bevölkerungsreichsten Land Afrikas am Samstag und Sonntag 2,57 Millionen Stimmen mehr auf sich vereinen als Jonathan.

Nigeria habe seinen «Glauben an die Demokratie» gezeigt, sagte Buhari. «Für mich ist das wahrhaft historisch», fügte der Wahlsieger hinzu. Nach der Verkündung von Buharis Sieg strömten in seinen Hochburgen Tausende Menschen auf die Strassen und feierten ihren neuen Staatschef.

Niederlage eingeräumt

Jonathan hatte seine Niederlage bereits am Dienstag eingeräumt. Buhari sagte, Jonathan habe ihn «genau um 17.15 Uhr angerufen und gratuliert».



Muhammadu Buhari hat dem Boko Haram den Kampf angesagt. /

Alle Nigerianer sollten ihm daher folgen und dem scheidenden Präsidenten zu seinem staatsmännischen Format gratulieren.

Der christliche Amtsinhaber hatte den Nigerianern gedankt für die «grossartige Chance, das Land zu führen». Er versicherte, bis zum Ende seiner Amtszeit alles in seiner Macht Stehende für das Wohl der Nation zu tun.

«Ich habe dem Land freie und faire Wahlen versprochen», sagte Jonathan. «Ich habe mein Wort gehalten.» Bei den vorangegangenen Wahlen hatte es in Nigeria Zusammenstösse mit rund 1000 Toten gegeben.

Amtsübergabe bis Ende Mai

Der zurückliegende Wahlkampf war von scharfer Rhetorik auf beiden Seiten geprägt. Buhari selbst entwickelte sich erst im Laufe der Jahre zum Demokraten. In den 80er Jahren hatte er das Land nach einem Putsch für kurze Zeit diktatorisch beherrscht.

In den kommenden Tagen will er sich nun mit Jonathan zusammensetzen, um den demokratischen Stabwechsel vorzubereiten. Die Amtsübergabe soll am 29. Mai stattfinden.

Jonathan und Buhari stehen für die Spaltung des Landes in den christlich geprägten, ölreichen Süden und einen muslimischen Norden. So waren es auch vor allem die nördlichen Gebiete, in denen Buhari überragend siegte, allen voran der Staat Borno. Die Region leidet besonders unter der Gewalt von Boko Haram.

Jonathans Gegner hatten dem Staatschef immer wieder vorgeworfen, die Gewalt nicht in den Griff zu bekommen. Letztlich entschied Buhari 21 der 36 Bundesstaaten für sich. Offiziellen Angaben zufolge gewann er mit 53,95 Prozent der Stimmen, Jonathan erreichte 44,96 Prozent. Auch international wurde die Wahl gelobt.


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