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Unklarheit über befreite Mädchen und Frauen in Nigeria

Abuja - Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben 200 Mädchen und 93 Frauen aus der Gewalt der Terrororganisation Boko Haram befreit. Unklar blieb, ob unter den Befreiten auch Schülerinnen aus dem Ort Chibok waren. Zwei Militärsprecher machten unterschiedliche Angaben.

bert / Quelle: sda / Mittwoch, 29. April 2015 / 06:19 h

Militärsprecher Chris Olukolade erklärte am Dienstagabend über Twitter, er könne nur bestätigen, dass sich die Geiseln in verschiedenen Camps der islamistischen Extremisten im dichten Sambisa-Wald befunden hätten.

Die Streitkräfte hätten drei Lager der Islamisten zerstört, berichteten nigerianische Medien. «Wir müssen erst noch genau feststellen, woher die befreiten Personen stammen», so Olukolade. Die Mädchen und Frauen würden nun befragt, um ihre Identität festzustellen.

Armeesprecher Oberst Sani Usman erklärte dagegen, es handle sich bei den Befreiten nicht um die von Boko Haram entführten Schülerinnen aus dem Ort Chibok im Nordosten des Landes. Die Zeitung «This Day» zitierte in ihrer Online-Ausgabe vom Mittwoch eine Quelle mit der Aussage, dass die Mädchen bei ihrer Befreiung schwach gewesen seien. Es könne einige Tage dauern, bis ihre Identität feststehe.

Promi-Einsatz für Freilassung

Die Entführung der Mädchen im April vergangenen Jahres hatte für weltweites Entsetzen gesorgt.



Lager der Boko Haram wurden durch das Militär zerstört. /

Für die Freilassung der Schülerinnen aus Chibok gab es auch international Aktionen über soziale Netzwerke. Auch viele Prominente, darunter US-First Lady Michelle Obama, beteiligten sich daran.

Die Mädchen waren mitten in der Nacht aus ihren Schlafsälen verschleppt und in Lastwagen fortgebracht worden. Seither fehlte von ihnen jede Spur. Die Bevölkerung warf der Regierung schon lange vor, völlig hilflos im Kampf gegen die Dschihadisten zu wirken.

Die Boko Haram entführt junge Mädchen, um sie zum Übertritt zum Islam zu zwingen, sie zwangsweise zu verheiraten oder sie als Sklavinnen zu halten. Die Gruppe will im Norden des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas einen sogenannten Gottesstaat aufbauen.

In den vergangen Jahren waren bei Anschlägen der Gruppe tausende Menschen ums Leben gekommen. Seit Monaten unterstützen auch Truppen aus den Nachbarländern wie Kamerun und dem Tschad die Streitkräfte bei ihrem Kampf gegen die Fundamentalisten.

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