Hintergrund der Anklage ist der mysteriöse Besuch eines Amerikaners bei der Friedensnobelpreisträgerin vergangene Woche. Nach Angaben der Behörden wurde er im Inya-See hinter ihrem Haus festgenommen. Er habe zugegeben, drei Tage im Haus der Politikerin verbracht zu haben. Was er dort wollte, ist bislang unklar. Suu Kyi soll den Mann im Verhör als Eindringling beschrieben haben.
Die Oppositionsführerin hat laut Anklage die Auflagen ihres Hausarrests verletzt. Bei ihr dürfen nur die Haushälterin und deren Tochter übernachten.
Birmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi bekam Besuch von einem Amerikaner - jetzt wird sie angeklagt. / Foto: geoconger.wordpress.com
Die beiden wurden auch angeklagt, ebenso der Hausarzt, der von dem Besuch gewusst haben soll. Suu Kyi drohen nach Angaben ihres Anwalts drei bis fünf Jahre Haft.
Suu Kyi war am frühen Morgen aus ihrem Haus abgeholt worden. Im Gefängnis wurde sofort der Prozess eröffnet und nach einer ersten Anhörung auf den 18. Mai vertagt, wie ihr Anwalt Kyi Win sagte.
Die 63-Jährige durfte das Gefängnis anschliessend nicht wieder verlassen. Im Insein-Gefängnis werden viele politische Gefangene festgehalten. Nach Angaben von Entlassenen wird dort gefoltert.
Der Prozess sei ein abgekartetes Spiel der Behörden, um sicherzustellen, dass die Oppositionsführerin vor den für nächstes Jahr geplanten Wahlen nicht freikommt, sagte der Leiter der US-Kampagne für Birma, Aung Din.
