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Bundesrat gegen ärztlichen MedikamentenverkaufBern - Der Bundesrat will der Medikamentenabgabe durch Ärzte einen Riegel schieben. Er erhofft sich davon eine Senkung der Kosten. Die Ärzte laufen Sturm gegen die geplante Revision des Heilmittelgesetzes, die in die Vernehmlassung geschickt worden ist.fest / Quelle: sda / Mittwoch, 21. Oktober 2009 / 13:50 h
Nach Meinung des abtretenden Gesundheitsministers stehen sie aber in einem Interessenkonflikt, wenn sie die Medikamente in der Praxis verschreiben und dann auch gleich verkaufen. Es habe sich gezeigt, dass bei der so genannten Selbstdispensation mehr Mittel verschrieben würden, sagte Pascal Couchepin vor den Bundeshausmedien.
Heute ist diese in über der Hälfte der Kantone erlaubt. Die Realität im Lande lasse auch weiterhin nur ein «Verbot im Prinzip» zu, sagte Couchepin weiter. In abgelegenen Gebieten sollen die Ärzte weiterhin Medikamente abgeben dürfen, wenn die nächstgelegene Apotheke mit dem öffentlichen Verkehr nicht innert nützlicher Frist erreichbar ist.
Hausärzte konsterniert Aber nicht nur mit dem Selbstdispensations-Verbot will die Regierung Anreize stoppen, welche zum Einsatz zu vieler oder zu teurer Medikamente führen: Boni, Rabatte und andere geldwerte Vorteile sollen künftig ausgewiesen werden müssen. Besonders die Hausärzte, die schon eine Senkung der Labortarife hinnehmen mussten, empfinden die Pläne des Bundesrats als weiteren Schlag ins Gesicht.«Verbot im Prinzip»: Pascal Couchepin. /
![]() Ohnehin könne mit dem Verbot kein Geld eingespart werden, sagte Marc Müller, Präsident von Hausärzte Schweiz, auf Anfrage. Ärzteverband FMH droht mit Referendum In jenen Kantonen, in welchen die Ärzte Medikamente abgeben dürften, seien die Taxpunktwerte nämlich tiefer angesetzt als dort, wo sie dieses Zusatzeinkommen nicht hätten. Werde die Selbstdispensation verboten, müsse der Taxpunktwert entsprechend angehoben werden, sagte Müller. Paul Rhyn vom Krankenkassendachverband santésuisse ist der Meinung, dass der Ausfall ausgeglichen werden müsste. Er wollte sich allerdings nicht darauf festlegen, ob dies über eine Anhebung des Taxpunktwerts geschehen soll. Der Ärzteverband FMH droht schon jetzt mit dem Referendum.
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